Schriftlicher Hilferuf vom Bremer Künstlerhaus Use Akschen 91 gegen drohende Schließung

Bereits seit 2012 wird im Bremer Künstlerhaus „Use Akschen 91“ Kultur geschaffen und gelebt. So hatten weit über 100 Bands, 400 Musikerinnen und Musiker, Ateliers und junge Startups in der Kultureinrichtung ein Zuhause mit großer Strahlkraft für die Kulturszene gefunden. Nun droht dem Künstlerhaus das abrupte Aus.

Wie wichtig Musikerinnen und Musiker für eine Stadt wie Bremen sind, lässt sich seit inzwischen etlichen Jahren im Künstlerhaus Use Akschen 91 auf dem früheren Werftgelände der AG Weser erleben. Hier schreiben, proben und produzieren Bremer Bands ihr Musik, Amateure ebenso wie erfolgreiche professionelle Acts und Szenegrößen wie Versengold, Raum 27, Mantar, JokA, Stunnah oder Lenny Morris.

Zur besseren Einordnung von Größenordnung und Bedeutung: Deutschlandweit handelt es sich um das zweitgrößte Kulturhaus, in der Hansestadt um das mit Abstand größte Haus für Kulturschaffende in Bremen. Immensen Bekanntheitsgrad hat es sich weit über die Stadtgrenzen gesichert. Nun droht der Kultureinrichtung die Schließung. Die Betreiber haben sich deshalb mit einem offenen Brief an den Senat und die Öffentlichkeit gewandt.

Das im Überseehafen gelegene, viergeschossige Gebäude, in dem sich das Künstlerhaus befindet, wurde ursprünglich als Lehrwerkstätte für Auszubildende der AG Weser genutzt. Aus diesem Grund wurde bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung ein Antrag auf Nutzungsänderung in eine Einrichtung für Kulturschaffende gestellt. Der Nutzungsänderungsantrag steht aufgrund einer bauordnungsrechtlichen Differenz kurz vor der Ablehnung. Somit droht dem Haus die Nutzungsuntersagung und Schließung!

Für den Kulturstandort Bremen wäre dies ein herber Verlust, zumal der Bedarf an Räumen für Kulturschaffende in der Hansestadt nach wie vor sehr hoch ist. Proberäume und Ateliers sind rar. Dabei – so heißt es in dem offenen Brief – nehme „(…) das Künstlerhaus Use Akschen allein wegen seiner immensen Größe von fast 4.000 Quadratmetern genutzter Fläche eine besondere Rolle in der Bremer Kulturszene ein.“ Laut der Initiatoren um den Sprecher Timo Hollmann würde eine Schließung weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Kultur- und Musikszene der Stadt haben.

So lautet der Appel an die Verantwortlichen, eine Lösung zu finden, „(…) die sowohl dem rechtlichen Rahmen als auch der kulturellen Notwendigkeit gerecht wird.“ Gerne sei man bereit, den Prozess zu unterstützen, der es erlaubt, das kulturelle Schaffen fortzusetzen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass Kunst und Kultur auch in Zukunft einen Platz in der Gesellschaft haben.

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