Sängerin Sara Dähn hilft im Bremer Impfzentrum – Ein Besuch vor Ort

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Normalerweise präsentieren Sara Dähn und Thomas Blaeschke als Musikerduo „Voice over Piano“ ihre Musik auf nationalen und internationalen Bühnen. In Zeiten von Corona ist das aber nicht denkbar und so hat Sara sich kurzerhand entschlossen, im Impfzentrum Bremen auszuhelfen. Unser Redakteur Ron Jagdfeld hat Sara getroffen:

Vor dem Treffen im Impfzentrum steht der verpflichtende Corona-Schnelltest. Zugegebenermaßen bin ich recht nervös. „Das geht allen so“, beruhigt mich Nicole Baumann, die Pressesprecherin der Johanniter, die mich zum Test in Empfang nimmt. Der Test läuft schnell und unkompliziert: Ein in Schutzkleidung gehüllter Mitarbeiter steckt mir eine Art dünnes Wattestäbchen in den Hals, das dauert eine Sekunde und ist ein wenig unangenehm, ist dann aber auch schnell wieder vorbei. Rund 150 Personen arbeiten derzeit insgesamt im Impfzentrum, wie Frau Baumann erklärt. Alle zwei Tage müssen sie sich, ehe sie ihren Dienst antreten, hier ebenfalls einem Schnelltest unterziehen. Nach rund 17 Minuten ist mein Testergebnis da: Negativ. Glück gehabt. Jetzt also kann ich Sara endlich treffen.

Eine Führung durchs Impfzentrum

Im Impfzentrum gewährt die Musikerin ein paar Einblicke in ihre Arbeit. Seit Ende Dezember arbeitet sie hier als Schichtleiterin und koordiniert den Arbeitsablauf der Mitarbeiter. „Ich achte darauf, dass alle da sind und verteile die Mitarbeiter ihren Aufgaben entsprechend. Außerdem achte ich darauf, dass genügend Material vorhanden ist und bin ansonsten Ansprechpartner für alle Mitarbeiter hier“, erklärt Sara. Dass es offenbar jede Menge zu tun gibt, bestätigt sich vor Ort. Das Impfzentrum ist gut besucht, viele alte Leute mit Masken laufen umher. Durch die Weitläufigkeit der Halle können alle ausreichend Abstand halten. Sara führt mich herum und zeigt mir die einzelnen Stationen. Filmen oder Fotografieren ist aus Datenschutzgründen nicht erlaubt.

Ein Blick ins Impfzentrum ehe es im Dezember 2020 eröffnet wurde Quelle: Johanniter Bremen / Nicole Baumann

 

Von Station zu Station

Die erste Station am Eingang erinnert ein wenig an die Schalter am Flughafen. Hier sitzen Mitarbeiter hinter Plexiglasscheiben und nehmen die Besucher in Empfang. Wer einen Impftermin vereinbart hat, legt hier seine Unterlagen vor und nimmt anschließend Platz im nächsten Abschnitt, einer großen Wartehalle. Eine Frau mit  lautem Organ ruft die Personen auf, die an der Reihe sind. Im nächsten Abschnitt stehen wieder einige Stühle und links und rechts sind Impfkabinen aufgestellt. „Aus einer Impfampulle können sechs Personen geimpft werden“, erklärt Nicole Baumann. Deshalb auch die Stühle in der Mitte. Wenn sechs Personen hier versammelt sind, kann die nächste Ampulle angebrochen werden. In den Impfkabinen sitzt je ein Arzt oder eine Ärztin, die vor der Impfung ein Aufklärungsgespräch führen. „Während des Gesprächs erklären die Ärzte noch einmal alles, was wichtig ist“, beschreibt Sara den Vorgang. Anschließend haben die Impfwilligen noch einmal die Möglichkeit Fragen zu stellen. „Die Impfung ist vollkommen freiwillig. Sollten sich die Personen kurzfristig umentscheiden, ist das gar kein Problem, sie dürfen jederzeit gehen“, erklärt Sara. „Wenn am Ende des Tages eine Impfampulle nicht ganz aufgebraucht ist, rufen wir die Rettungssanitäter an, die können dann herkommen und sich impfen lassen, wenn sie möchten“, ergänzt Baumann. „Es wird also kein Impfstoff weggeworfen.“

Plötzlicher Branchenwechsel

Normalerweise ist die Bremer Sängerin Sara Dähn gemeinsam mit dem Komponisten und Entertainer Thomas Blaeschke als „Voice over Piano“ auf deutschen und internationalen Bühnen unterwegs. Während der Corona-Pandemie ist das aber undenkbar. „Am Anfang hatte ich wirklich schlaflose Nächte deswegen“, erklärt Sara. „Wir mussten beide schauen, wie wir über die Runden kommen.“ Um den Zuschauern etwas Besonderes zu bieten, hatten beide mehrere Streaming-Konzerte an unkonventionellen Orten organisiert. So spielten sie beispielsweise ein Konzert im Bremer Flughafen, das die Fans zuhause an den Bildschirmen verfolgen konnten. Während des Sommers waren im Zuge des Bremer Kultursommers außerdem mehrere Open-Air Konzerte unter strengen Corona-Auflagen möglich. „Irgendwann habe ich dann den Aufruf der Johanniter gelesen, dass noch Helfer für das Impfzentrum gesucht wurden“, so Sara. Da sie ohnehin auch im Musikbusiness viel mit Terminplanung und Organisation zu tun hat, sah sie hier eine Möglichkeit zu helfen. Mit Erfolg: Sie erhielt eine Festanstellung für 30 Stunden die Woche.

Learning by Doing

Die Einarbeitung hat Sara noch genau in Erinnerung „Ich bin die ersten drei Tage nur mit meinem Kollegen mitgelaufen und habe versucht alles mitzuschreiben und mir so schnell wie möglich einzuprägen. Dafür ist echt eine große Auffassungsgabe gefragt. Das war Learning by Doing vom ersten Tag an“, erklärt sie. Heute geht ihr alles wie von allein von der Hand und sie ist froh, dass sie diese Gelegenheit ergriffen hat. Abgesehen von dem sicheren Einkommen, dass sie von den Johannitern erhält, ist es auch die Freude der Menschen, die sie motiviert: „Wir erfahren hier so viel Dankbarkeit von den Geimpften. Wir versuchen allen hier den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.“ Trotz allem freut sich Sara natürlich, wenn sie nach der Pandemie endlich wieder auf der Bühne stehen kann. „Thomas und ich arbeiten weiter an neuen Songs und müssen natürlich auch Auftritte für die Zukunft organisieren.“

Wer sich wie Sara ebenfalls im Impfzentrum engagieren möchte, findet viele Informationen rund um das Thema auch HIER.

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