Rund eineinhalb Jahre verschärftes Spielhallenrecht in Bremen: Innensenator Ulrich Mäurer zieht positive Bilanz

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Seit Anfang Juli 2023 gelten im Land Bremen strengere Regelungen für die Abstände zwischen Spielhallen, Wettvermittlungsstellen und Schulen. Aus Sicht von Innensenator Mäurer hat sich die Verschärfung vollends gelohnt.

Im Jahr 2023 wurden verschärfte Regeln für die Abstände zwischen Spielhallen untereinander eingeführt. Seitdem muss zwischen ihnen ein Mindestabstand von mindestens 500 Metern liegen – zuvor waren es 250 Meter.

Auch zu Wettvermittlungsstellen muss ein Abstand von 500 Metern eingehalten werden. Gleiches gilt für den Abstand von Spielhallen und Wettvermittlungsstellen zu Schulen.

Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen

„Seit der Verschärfung der Abstandsregeln im Juli 2023 wurden bislang 15 Wettvermittlungsstellen geschlossen. Besonders rund um den Hauptbahnhof sowie in Gröpelingen, wo sich zuvor zahlreiche Glücksspielangebote konzentrierten, konnten wir das Angebot deutlich ausdünnen“, erläutert Innensenator Mäurer.

Elf der geschlossenen Spielstätten hätten sich in unmittelbarer Nähe zu einer Schule befunden. Durch ihre Schließung seien nun insbesondere Kinder und Jugendliche nicht mehr der schädlichen Wirkung des sichtbaren Glücksspiels ausgesetzt. Das sei ein wichtiger Schritt zur Suchtprävention, so Mäurer.

Verstöße führen zu Schließung einer Wettvermittlungsstelle in der Innenstadt

Erst gestern Nachmittag, 9. Januar, hat das Ordnungsamt eine weitere Wettvermittlungsstelle in der Innenstadt geschlossen.

Nachdem dort wegen diverser Verstöße bereits ein Verfahren zum Widerruf der Erlaubnis eingeleitet worden war, wurde noch während der Anhörungsfrist ein weiterer schwerwiegender Verstoß gegen Vorschriften zum Schutz der Spieler festgestellt.

So hatte ein 49-jähriger Bremer dem Ordnungsamt gemeldet, dass es ihm in der besagten Spielstätte möglich war, trotz seiner Eintragung im bundesweiten Spielersperrsystem mehrfach Wetten abzuschließen. Zum Schutz der Gesundheit und zur Sicherung des Spielerschutzes sei daher ein sofortiges Eingreifen erforderlich gewesen.

Wirksames Mittel gegen Suchtdruck

Aktuell gebe es in Bremen nur noch acht erlaubte Wettvermittlungsstellen. Innensenator Mäurer betont, dass die konsequente Umsetzung der Abstandsregelungen ein wirksames Mittel gegen die negativen Folgen des Glücksspiels ist:

„Die neuen Regeln ermöglichen es glücksspielsüchtigen und suchtgefährdeten Menschen, sich in ihrem Stadtteil zu bewegen, ohne ständig mit Glücksspielen konfrontiert und getriggert zu werden. Das reduziert den Suchtdruck erheblich.“

Alle zwei Jahre wird das Glücksspielverhalten in Deutschland empirisch in Form einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage untersucht. Demnach sind aktuell 1,3 Millionen Menschen in Deutschland spielsüchtig, weitere drei Millionen spielen riskant.

Da Glücksspielsucht eine Krankheit ist, die meist zu finanzieller Not und schweren sozialen Problemen führt sei es dem Innensenator zufolge umso wichtiger durch strenge Regulierung Betroffene und ihre Angehörigen zu schützen.

Gleichzeitig führe die Begrenzung des Angebots zu einer Verringerung der Sichtbarkeit im Stadtbild und wirke so einer zunehmenden Normalisierung von Glücksspielen entgegen.

Mäurer: „Umfragen zufolge unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung weitergehende Maßnahmen zur strengeren Regulierung des Glücksspielsektors. Bremen hat mit der Verschärfung der Abstandsregeln einmal mehr eine Vorreiterrolle übernommen und zeigt, dass konsequentes Handeln zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger möglich und notwendig ist.“

 

Symbolbild: Aktuell gibt es in Bremen nur noch acht erlaubte Wettvermittlungsstellen.

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