Nach Polizeieinsatz in Gröpelingen – Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Beamte

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Nach einem Polizeieinsatz am Donnerstag, 18. Juni, bei dem ein 54-Jähriger durch die Handfeuerwaffe eines Polizisten lebensgefährlich verletzt wurde und kurze Zeit später verstarb, ermittelt die Bremer Staatsanwaltschaft nun gegen zwei Beamte wegen des Verdachts auf Totschlag. Zudem wurden neue Details zum Fall bekannt.

Im Fall des 54-Jährigen, der bei einem Polizeieinsatz lebensgefährlich verletzt wurde und kurze Zeit später verstarb, gibt es neue Details: Laut Staatsanwaltschaft Bremen sei der Verstorbene zuvor bereits aktenkundig gewesen, da er in der Vergangenheit mehrfach durch Sachbeschädigung in seiner Wohnung aufgefallen war. Aus diesem Grund wurde ihm von der Vermietungsgesellschaft fristlos gekündigt. Da der Verdacht bestand, dass der Verstorbene an einer psychischen Erkrankung leide, wurden zunächst zwei Beamte angewiesen, die Besichtigung, welche die Wohnungsbaugesellschaft am Donnerstag absolvieren wollte, zu begleiten.

Mann verweigert psychiatrische Untersuchung

Laut Staatsanwaltschaft sei die Besichtigung problemlos verlaufen. Allerdings wurde der Mann angewiesen, die Polizisten auf die Wache zu begleiten, um an einer sozial-psychiatrischen Untersuchung teilzunehmen. Da der Mann sich weigerte, wurden zwei weitere Zivilbeamten als Verstärkung hinzugezogen.

Situation eskaliert

Als der Mann schließlich ein Messer zog, eskalierte die Situation. Auch nach mehrmaliger Zusprache durch die Polizisten legte er das Messer nicht nieder. Als einer der Beamten schließlich Pfefferspray gegen den Mann einsetzte, sei dieser auf den Beamten los gerannt. Der Beamte machte Gebraucht von seiner Schusswaffe und verletzte den Mann mit zwei Schüssen tödlich. Der Mann verstarb kurze Zeit später in einem Krankenhaus.

Ermittlung gegen zwei Beamte aufgenommen

Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zwei Beamte wegen des Verdachts auf Totschlag. Dies sei ein üblicher Vorgang, wenn ein Polizist Gebrauch von seiner Dienstwaffe mache, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bisher hätten die Polizisten noch keine Äußerung getätigt, aber auch das sei nicht weiter ungewöhnlich. Als Beschuldigter stünde ihnen ein Aussageverweigerungsrecht zu.

Handyvideo hilft bei den Ermittlungen

Kurze Zeit nach dem Vorfall verbreitete sich ein Handyvideo in den sozialen Netzwerken, welches die unmittelbare Situation vor Abgabe der Schüsse zeigt. Das Video sei eine große Hilfe, so die Staatsanwaltschaft. Auch wenn es normalerweise nicht gern gesehen wird, wenn Unbeteiligte bei einem Polizeieinsatz sofort die Handys zücken, so könne man in diesem Fall anhand des Videos das eskalierende Tatgeschehen sehr genau nachvollziehen. Wie lange die Ermittlungen in diesem Fall noch andauern werden, könne man aktuell noch nicht sagen.

Das Team von „buten un binnen“ (Radio Bremen) hat die Details zum Fall noch einmal in einem Video zusammengefasst:

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Beitragsbildquelle: NonstopNews.

3 Kommentare
  1. H. Dams sagte:

    Es ist tragisch, das der Mann ums Leben kam. Allerdings kann man den Polizeibeamten keine Vorwürfe machen. Ihre Arbeit ist oft schwer genug. Vielleicht hätte „man“ auf die psychischen Auffälligkeiten früher reagieren können/müssen. Unsere Gesellschaft ist therapiebedürftig.

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