Nach Angriff auf AWO-Geschäftsstelle – Bekennerschreiben auf Internetplattform aufgetaucht

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Nachdem es in der Nacht zum 29. April zu einem Angriff auf die Hauptgeschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt Bremen gekommen war, tauchte am Mittwochnachmittag (29.4.) ein Bekennerschreiben auf der Internetplattform „indymedia.org“ auf. Die Polizei hat es bereits als Teil ihrer Ermittlungen aufgenommen.

Nachdem vermummte Täter in der Nacht zum Mittwoch, 29. April, das Gebäude der Arbeiterwohlfahrt mit Pflastersteinen, Flaschen und Farbe beworfen hatten, tauchte am Mittwochnachmittag ein entsprechendes Bekennerschreiben auf er Internetplattform „indymedia“ auf.

Menschenverachtende Zustände in der Lindenstraße

In dem Schreiben, das lediglich mit „Autonome Gruppe“ unterzeichnet wurde, prangern die Autoren die Zustände in der Flüchtlingsunterkunft in der Lindenstraße in Bremen-Vegesack an. In den Schreiben heißt es: „Die Unterbringung in Massenunterkünften, die fahrlässige Gefährdung hunderter geflüchteter Menschen durch das Covid-19 Virus und politisch kalkulierte Desinformation der Öffentlichkeit sind unerträglich. Wir spitzen den Konflikt zwischen den Bewohner*innen der Landesaufnahmestelle (LASt) in der Lindenstraße in Bremen-Vegesack zu und haben deshalb den Hauptsitz der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit Farbflaschen, Farblöscher und Steinen bearbeitet.“

Glasbruch und Farbe als „legitimes Wütungszeichen“

Im Schreiben werden zudem die Zustände innerhalb der Lager bemängelt: „Der Ausbruch des Virus‘ in der Lindenstraße hat die Lage dramatisch verschlechtert: Mit mehreren Menschen, die man nicht kennt, in einem Zimmer in Quarantäne zu leben, ohne Zimmerdecke und ohne ein Fenster öffnen zu können.“ Weiter heißt es „Europa führt Krieg gegen Geflüchtete. Einrichtungen wie die AWO sind tragender Bestandteil dieser rassistischen Abschiebe- und Abschottungspolitik. Glasbruch und Farbe an einer Hauswand sind für uns ein legitimes wütendes Zeichen, um zu vermitteln, dass wir mit dieser Politik alles andere als einverstanden sind.“

Was ist indymedia?

„indymedia“ ist eine Plattform, die 1999 von Hackern und Journalisten anlässlich der Ministerkonferenz der Wirtschafts- und Handelsminister in Seattle gegründet wurde. In Deutschland gibt es indymedia seit 2001. Jeder darf Beiträge auf der Seite veröffentlichen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um gezielt subjektive Texte.

2008 wurde die Seite „linksunten.indymedia.org“ gegründet und 2017 vom Bundesinnenministerium unter Anwendung des Vereinsgesetzes als „kriminelle Vereinigung“ deklariert und verboten. Der Ableger „de.indymedia.org“ ist nach wie vor online. Ähnlich wie auf der ehemaligen, verbotenen Seite werden hier zum Teil linksradikale Bekennerschreiben, Gewaltaufrufe und politische Statements veröffentlicht.

Antwort der AWO Bremen

In einem Schreiben nimmt die Arbeiterwohlfahrt Stellung zu den Vorwürfen: „Vieles, was in den vergangenen Wochen zur Situation in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in der Lindenstraße in den (vornehmlich sozialen) Medien verbreitet wurde, ist unwahr. Es gibt von außen kritische Haltungen zu der Einrichtung und leider werden durch eine kleine Gruppierung diese Unwahrheiten verbreitet, um das politisch motivierte Ziel einer Schließung der Einrichtung zu erwirken. Die Behauptungen, mit denen AWO-Mitarbeiter*innen konfrontiert, unter Druck gesetzt und demoralisiert werden, sind verleumderisch und daher untragbar.“ Auf der Internetseite der AWO werden Statemants zu allen vielfach verbreiteten Behauptungen aufgelistet.

Symbolbild: Nachdem es in der Nacht zum 29. April einen Angriff auf den Hauptsitz der Arbeiterwohlfahrt gegeben hatte, tauchte am Nachmittag ein anonymes Bekennerschreiben im Internet auf. Bildquelle: Corinna Dumat / pixelio.

 

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