Nabu Bremen stellt Amselsterben in der Hansestadt fest
Nach erfreulich ruhigen Jahren erreichen den Nabu Bremen aktuell vermehrt Anrufe und Mails mit Meldungen über tote oder krank wirkende Amseln. Hintergrund ist ein spezielles Virus.
Auch über das Onlineportal zum „Amselsterben“ des Nabu seien im Vergleich zum Vorjahr mehr als fünfmal so viele Meldungen für Bremen eingegangen. Als wahrscheinliche Ursache gilt das sogenannte Usutu-Virus, welches durch Stechmücken übertragen wird. „In Niedersachsen und Hamburg wurde das Virus bereits bei Laboruntersuchungen nachgewiesen. Auch ohne Untersuchung kann in Bremen davon ausgegangen werden, dass das Virus auch hier die Ursache ist“, berichtet Nabu-Vogelexperte Florian Scheiba.
Aufgeplusterte, orientierungslose Tiere
Infizierte Tiere seien oft aufgeplustert und wirken orientierungslos. „Nach diesen ersten Symptomen sterben die Tiere relativ schnell. Für den Menschen ist das Virus im Normalfall ungefährlich“, erklärt Scheiba.
Auch andere Vogelarten kann es treffen
Neben Amseln können auch andere Vogelarten betroffen sein. Da aktuell die Hochphase des Virus zu sein scheint bittet der Nabu weiterhin um die Meldung von kranken oder tot aufgefundenen Amseln.
Die Funddaten (Ort und Datum) und Beobachtungen zu den Symptomen der Vögel können online gemeldet werden unter www.NABU.de/usutu.
„Der erneute Ausbruch des Virus kann auch eine so häufige Art wie die Amsel in Schwierigkeiten bringen. Langfristig wichtig sind daher vogelfreundlich gestaltete Gärten, Parks und Grünanlagen, in denen sich die Art wieder gut reproduzieren kann“ schließt Scheiba mit einem Aufruf.
Bild oben: Ein Amselmaennchen mit Usutu-Symptomen
Foto: Nabu/Stefan Bosch
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