Mysteriöses Meisensterben – NABU Bremen bittet um Mithilfe

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Der Naturschutzbund Bremen (NABU) warnt vor einem vermehrten Meisensterben und bittet die Bevölkerung, kranke oder tote Meisen zu melden, um so mehr über die Ursache erfahren zu können.

Seit Kurzem erhält der Naturschutzbund Bremen immer mehr Meldungen zu kränklich wirkenden Meisen, die dann schnell versterben. Die Tiere seien womöglich von einer bisher nicht identifizierten Krankheit betroffen, weshalb der NABU Bremen die Bevölkerung dazu aufruft, kranke oder tote Meisen zu melden und so mehr über die Ursache zu erfahren.

Bundesweit über 8.000 Meldungen

„Nach ersten Fällen bereits im März ist inzwischen die Zahl der bundesweiten Verdachtsfälle auf über 8000 gestiegen. Aus Bremen sind bisher zum Glück erst 33 Meldungen eingegangen“, so NABU-Vogelschutzexperte Florian Scheiba. „Wir bitten aber trotzdem darum die Futterstelle und den Garten jetzt besonders im Blick zu haben und auffällige Vögel zu melden“, so Scheiba weiter. Unter www.NABU.de/meisensterben können ab sofort kranke oder verstorbene Meisen gemeldet und Fotos übermittelt werden.

Verstorbene Vögel einschicken

„Entscheidend ist jetzt, den Krankheitserreger schnell zu identifizieren. Daher müssen tote Tiere von Experten untersucht werden“, so Scheiba. Wer also einen gerade erst gestorbenen Vogel findet, sollte diesen – unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen und ohne den Vogel zu berühren – luftdicht verpacken und – nach vorheriger Rücksprache – in erster Linie an das zuständige Kreisveterinäramt schicken. Alternativ ist eine Einschickung zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg möglich.

Ursache bislang ungeklärt

Aktuell stünden viele Labordiagnosen noch aus. Einige Eigenschaften der Krankheitswelle würden jedoch gut zu einer für Menschen ungefährlichen bakteriellen Infektion passen, die in der Vergangenheit vor allem in Großbritannien zu Lungenentzündungen bei Meisenarten geführt hat und seit 2018 in geringem Ausmaß auch aus Deutschland bekannt ist. Die meisten Tiere wurden, oft auch in größerer Zahl, in der Nähe von Vogelfütterungen gefunden. Der NABU rät daher dazu, die Fütterung und das Bereitstellen von Tränken sofort einzustellen, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer Futterstelle beobachtet wird.

Teile des Federkleids häufig verklebt

Neben Blaumeisen erkranken in einzelnen Fällen auch Kohlmeisen oder andere kleine Singvögel. Die Tiere fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen. Oft wirken die Vögel als hätten sie Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt.

Bild: Der NABU bittet darum, kranke oder tote Meisen zu melden. Bildquelle: NABU / Otto Schäfer.

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