Mobile Sirenen heulen am bundesweiten Warntag in Bremen (Fotos und Video)
In Bremen sind derzeit 38 der vorgesehenen 43 festen Sirenenanlagen installiert, in Bremerhaven 16 von 32. Seit kurzem werden diese bereits bestehenden Warnmittel durch sechs mobile Sirenen ergänzt. Heute, 12. September, kamen sie beim bundesweiten Warntag erstmals zum Einsatz. Eine von ihnen wurde vor der ÖVB-Arena den Medien präsentiert.
„Nach unseren Bewertungen sind mobile Sirenen das Instrument, um die stationären Sirenen und die anderen Möglichkeiten des Warnmittelmixes zu unterstützen“, sagt Dr. Daniel Heinke, Leiter der Abteilung öffentliche Sicherheit beim Senator für Inneres. So sei es einfach nicht möglich, ausschließlich mit stationären Sirenen alle Bereiche im Stadtgebiet zu erfassen.
„Mit den mobilen Sirenen können wir jetzt lagerangepasst, das heißt wenn es erforderlich ist, dorthin fahren, wo keine stationäre Sirene vorhanden ist“, so Dr. Heinke weiter. Das sei vor allem in den dünner besiedelten Gebieten der Fall. „Klar ist, immer da, wo besonders viele Menschen wohnen, haben wir auch feste Sirenen installiert.“
An den anderen Stellen schließen nun die mobilen Warnsysteme die Lücke. Für die Stadtgemeinde Bremen wurden drei dieser Anlagen, für die Stadt Bremerhaven zwei angeschafft. Hinzu kommt noch eine weitere für das Land Bremen. „Natürlich unterstützen sich die Stadtgemeinden gegenseitig, sodass wir im Bedarfsfall sechs dieser Sirenen einsetzen können“, betont Dr. Heinke.
Ob man dann noch weitere benötige, werde sich zeigen. „Nach unserer Auffassung sind wir derzeit erstmal gut aufgestellt.
Informationen zur mobilen Sirenenanlage
Die mobile Sirenenanlage kann binnen kürzester Zeit Einsatzbereit gemacht werden. Auf dem Dach des entsprechenden Einsatzfahrzeugs wird das Kugellautsprechersystem angebracht. Wie Pascal Radon vom Katastrophenschutz erläutert, lassen sich damit, anders als mit üblichen Lautsprechersystemen, auch die oberen Stockwerke von Häusern erreichen.
Im Kofferraum des Fahrzeugs wird das Gerät platziert, mit dem Durchsagen gemacht und die einzelnen Sirenensignale ausgelöst werden können. „Das Gerät ist relativ einfach konstruiert und aufgebaut“, sagt Radon. „Es kann über den Zigarettenanzünder betrieben werden.“ Für länger Sireneneinsätze steht eine Powerbank zur Verfügung.
Da mit der Sirenenanlage über 120 Dezibel erreicht werden können, gehören dann natürlich auch noch drei Gehörschützer zur Ausrüstung. Der Preis pro mobiler Sirene beträgt etwa 4.600 Euro.
Auf- und abschwellender Warnton
Am bundesweiten Warntag kam der auf- und abschwellende Warnton zum Einsatz, der früher als Luftalarm bekannt war. Wenn er aufheult, bedeutet das für die Bevölkerung aufzuhorchen und sich etwa durch das Radio, in der Warnapp oder auf den Sozialen Kanälen darüber zu informieren, was los ist. 45 Minuten später erfolgte der Entwarn-Ton.

Auf dem Dach wird ein Kugellautsprechersystem angebracht, im Kofferraum befindet sich das Gerät zum Einschalten der Warnsignale.
Aufmacherbild: Dr. Daniel Heinke vor dem Fahrzeug des Katastrophenschutzes, auf dem die mobile Sirene angebracht wurde.
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