Mehr Kindergartenplätze als angemeldete Kinder in Bremen

Nachdem die Hauptanmeldephase für das bevorstehende Kita-Jahr vorüber ist, teilt das Bremer Bildungsressort Zahlen mit, die viele geradezu verblüffen dürften: Tatsächlich stehen mehr Kindergartenplätze zur Verfügung als Kinder angemeldet wurden. Es gibt für den Herbst sogar ein Überangebot, von dem allerdings nicht alle profitieren.

Was noch vor wenigen Jahren schlicht undenkbar schien, wird in diesem Jahr zur Realität: Für das kommende Kindergartenjahr werden tatsächlich mehr Plätze angeboten als Kinder angemeldet wurden. Die Nachricht überrascht durchaus, immerhin mussten Eltern zuvor teils jahrelang auf einen der gesetzlich garantierten Unterbringungsplätze für ihre Kinder warten. Der Grund ist, dass sich mindestens zwei Entwicklungen diametral gegenüberstehen. Ob das positiv oder negativ ist, unterliegt sicherlich der individuellen Betrachtung.

Aus dem Bildungsressort kam die Mitteilung, dass in der aktuell abgeschlossenen Phase 23.919 Kinder in den stadtüschen Krippen oder Kindergärten angemeldet wurden. Zumal 25.605 Plätze verfügbar seien, werde das Angebot diesmal nicht vollständig ausgeschöpft. Dass Bildungssenatorin Aulepp von einer Entspannung der Lage spricht, ist nachvollziehbar und verwunderlich zugleich.

Auf der positiven Kehrseite der Medaille zeigt sich, dass die Kitas in den letzten Jahren „massiv ausgebaut“ worden sein sollen. In Zahlen heißt das, dass innerhalb der beiden vergangenen Jahre im Bremer Stadtgebiet 14 Kitas mit Platz für 1.000 Kinder zusätzlich eröffnet wurden. Davon profitieren allerdings nicht alle Stadtteile. Etwa in Walle, Gröpelingen oder Huchting haben noch immer 20 Prozent der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren keinen Kita-Platz.

Der hauptsächliche Grund dafür, dass manche Kapazitäten nicht voll in Anspruch genommen werden, soll jedoch die sinkende Geburtenrate sein. Ein Trend, der keinesfalls nur in der Hansestadt, sondern deutschlandweit gesehen wird. Perspektivisch heißt das nichts Geringeres, als dass sich das Familienverständnis innerhalb der Gesellschaft ändert, die Alterspyramide sich weiterhin verschieben wird. Die Gesellschaft altert und es wird immer weniger Nachwuchs geboren.

 

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert