Leichtbauhallen für Flüchtlingsunterbringung in Bremer Überseestadt sollen bis 2026 stehen bleiben
Damit die Unterbringung von Flüchtlingen in der Freien Hansestadt sichergestellt ist, bleiben die Leichtbauhallen als Übergangslösung in der Überseestadt zwei Jahre länger bestehen, genauer gesagt bis zum 30. Juni 2026.
Ursprünglich waren die 2023 erstmals zum Einsatz gekommen Leichtbauhallen in der Überseestadt für die Dauer von 18 Monaten bis Ende Juni 2024 angemietet worden. Jetzt hat der Senat beschlossen, die Zeit um zwei Jahre auszuweiten.
Bei der Verlängerung sinkt die monatliche Miete um rund acht Prozent auf knapp 400.000 Euro. Weitere Investitionen in Höhe von 450.000 Euro sind für die Entwässerung und Befestigung des Geländes erforderlich.
Keine ideale Situation
„Wir haben derzeit rund 3.300 Plätze für die Erstaufnahme von Geflüchteten, davon 1.200 in Leichtbauhallen in der Überseestadt und weitere 400 auf dem Gelände des Klinikums Mitte“, beschreibt Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling die Lage.
Die sei alles andere als Ideal. So gebe es in den Hallen lediglich nach oben offene Kabinen, aber keine abgeschlossenen Räume. Duschen, Waschräume und Toiletten befänden sich zudem außerhalb der in Sanitärcontainern auf dem Gelände.
„Ziel ist es daher, die Hallen so weit wie möglich abzulösen und stattdessen mehr feste Unterkünfte im Land und in der Stadtgemeinde Bremen einzurichten“, sagte die Senatorin. „Als Übergangslösung können wir derzeit aber nicht auf die Hallen verzichten, statt abzubauen müssen wir sie sogar weiter ausbauen“, ergänzte sie mit Blick auf die im Dezember beschlossene Kapazitätserweiterung auf dem Gelände des Klinikums Mitte.
Grund für die Verzögerungen sei die Lage im Immobilienmarkt. Dort fehle es an Mietwohnungen, „und bei der Entwicklung geeigneter Gebäude für städtische Übergangswohnheime kommen wir nur in kleinen Schritten voran.“
Weitere feste Plätze sollen geschaffen werden
Perspektivisch will die Senatorin weitere 600 feste Plätze für das Erstaufnahmesystem des Landes akquirieren. Rechnerisch entspricht das ungefähr der Größe der Einrichtung in Vegesack mit circa 700 Plätzen oder drei kleineren Einrichtungen von der Größe des Standortes Obervieland (235 Plätze).
Darüber hinaus ist die Anmietung weiterer Immobilien für städtische Übergangswohnheime in Vorbereitung, eine Beschlussfassung des Senats in einer der kommenden Sitzungen wird vorbereitet.
Im vergangenen Jahr waren 8.753 Menschen in Bremen angekommen, die teils dauerhaft, teils nur bis zur Entscheidung nach Königsteiner Schlüssel über das zuständige Bundesland in Bremen aufgenommen und versorgt worden sind.
Symbolbild: Weil feste Aufnahmelösungen für Flüchtlinge derzeit rar oder noch in der Entwicklung sind, bleiben die provisorische Flüchtlingsunterkünfte in der Überseestadt vorerst weiter bestehen.
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