Kicken hinter Gittern

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Positiver hätte das Fazit nicht ausfallen können: Bei der Abschlussrunde des gerade zu Ende gegangenen Pilotprojekts in der JVA machten alle 14 teilnehmenden Gefangenen deutlich, wie gut Ihnen die Fußball-Schulung der besonderen Art gefallen hat.

Fußball stand dabei zwar im Mittelpunkt, aber letztlich ging es um weitaus mehr: Welche Werte vertrete ich selber? Welche davon sind mir am wichtigsten? Welche Ansprüche habe ich gegenüber anderen und wie gehe ich mit Konflikten um? Auch mit Fragen wie diesen beschäftigten sich die Gefangenen – und erhielten für ihre Mitarbeit am Ende ein uneingeschränktes Lob des zweiköpfigen Teams, das den Kurs in der JVA-Turnhalle für den Bremer Fußballverband durchgeführt hat: „Alle waren super diszipliniert bei der Sache und haben sich darauf eingelassen, auch über Fußball hinaus ihr eigenes Leben zu reflektieren und dabei etwas für sich mitzunehmen“, betonte am Ende Franziska Temper vom Bremer Fußball-Verband (BFV). Auch ihr Kollege Thorsten Westerberger aus dem DFB-Referenten-Team bestätigt das: „Natürlich war es für uns besonders, hier hinter Gittern zu arbeiten – und natürlich ist es ein seltsames Gefühl, wenn sich da die Tür nach Draußen hinter einem schließt. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit dieser Gruppe zu arbeiten“.

Mehr als nur Abwechslung im Knast-Alltag

Die Gefangenen zogen ebenfalls ein positives Fazit: „Ich habe hier viel mitgenommen – nicht nur in Sachen Fußball, sondern auch zum Umgang mit Konflikten und ähnlichem. Die Referenten haben uns ohne Vorurteile angenommen, das war ein wirklich gutes Gefühl“, betonte beispielsweise einer der Teilnehmer. Sowohl für den Leiter der JVA Bremen, Hansjürgen Erdtmann, als auch für Justizsenatorin Claudia Schilling ging es dabei um weitaus mehr, als eine für die Gefangenen willkommene Abwechslung im „Knast-Alltag“: „Projekte wie diese sind ein ganz konkreter Beitrag zur Resozialisierung – dem eigentlichen Ziel des Strafvollzugs. Die Gefangenen haben sich hier intensiv mit Regeln und Werten – nicht nur im Fußball, sondern auch darüber hinaus – beschäftigt. Der Sport war dabei sozusagen das Transportmittel, um sich selbst zu reflektieren. Und genau diese Selbstreflektion ist eine Voraussetzung für das spätere Leben und die Wiedereingliederung draußen“, betont Schilling.

Bildquelle: Justizressort

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