Kennst du MIKA?

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„Kennst du MIKA?“ Mit dieser Frage können sich Menschen in Bremer Bars, Diskotheken oder Kneipen an das Personal wenden, wenn sie sich bedroht oder belästigt fühlen und Hilfe brauchen. Die Aktion wird organisiert vom notruf Bremen, der psychologischen Beratungsstelle bei sexueller Gewalt. Sie richtet sich an die Gäste von Gastronomie- und Event-Betrieben und deren Personal.

„Wer sich in einer Situation unwohl oder bedrängt fühlt, kann mit der Frage ‚Kennst du MIKA?‘ dem Personal signalisieren, dass Hilfe gebraucht wird. Die Person wird dann zum Beispiel in einen sicheren Bereich gebracht, es wird ein Taxi gerufen oder Begleitung organisiert“, erklärt Sonja Schenk vom notruf die Aktion. „Es geht darum, den Betroffenen schnell und wirksam zu helfen. Und darum, die Schwelle, sich Hilfe in unangenehmen Situationen zu holen so niedrig wie möglich zu machen. Betroffene müssen sich nicht rechtfertigen oder etwas beschreiben, sondern können mit einem Satz klar sagen, was sie brauchen: Unterstützung.“ Nicht nur das konkrete Hilfsangebot selbst sei wichtig, so Schenk weiter, sondern auch das Signal, das mitmachende Lokalitäten so setzen: Hier bist du sicher. Sonja Schenk: „Damit leistet MIKA einen Beitrag zur Prävention von sexualisierten Übergriffen und diskriminierendem Verhalten im öffentlich-sozialen Raum.“

Beistehen statt Wegschauen

Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm begrüßt und unterstützt die Aktion: „Sexuelle Übergriffe und Nachstellungen sind unverändert häufig und betreffen besonders oft junge Frauen“, so Wilhelm. „Die polizeilich erfassten Fälle stehen aber nur für einen Bruchteil von An- oder Übergriffen. Unangenehme oder als bedrohlich empfundene Situationen im Alltag kommen leider ständig vor. Ich danke darum allen mitmachenden Event- und Gastronomie-Betrieben für ihre Haltung und das deutliche Zeichen, das sie damit setzen: nicht wegzuschauen, sondern Betroffenen beizustehen.“ „Kennst du MIKA?“ ist eine für Bremen konzipierte Aktion. In einigen anderen Städten gibt es die Aktion „Ist Luisa da?“, die der Frauennotruf Münster initiiert hatte und die sich an betroffene Frauen richtet. Die Aktion „Kennst du MIKA?“ dagegen richtet sich explizit nicht nur an Frauen, sondern an alle Menschen, die sich bedrängt, bedroht oder belästigt fühlen. Plakate und Flyer in Bremer Kneipen, Bars, Diskotheken und weiteren öffentlich-sozialen Räumen wie dem Weser-Stadion, auf Festivals oder in Freizeiteinrichtungen weisen auf das Hilfsangebot hin. Der notruf Bremen bietet Schulungen für das Personal der kooperierenden Lokalitäten an; interessierte Betriebe oder Einrichtungen wenden sich für weitere Informationen an: www.notrufbremen.de/mika

Morgen um 8.06 Uhr  startet darüber hinaus die Flaggen-Aktion „Bremen sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen“: Wie schon im Vorjahr hissen die Bremische Bürgerschaft, das Rathaus, der Magistrat, viele Senatsressorts, weitere Einrichtungen und erstmals in diesem Jahr auch Werder Bremen und das Jobcenter die Landesflagge „Bremen sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen“. Den Start macht die Bürgerschaft: Hier hissen Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff und Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm die Flagge am 25. November pünktlich zu Sonnenaufgang um 8.06 Uhr. Und anläßlich des Orange Day wird der Fernmeldeturm Walle orange beleuchtet – die Aktion des Jobcenters und vieler Kooperationspartnerinnen findet in diesem Jahr erstmals statt.