Keine Selbstverständlichkeit – Bremen feiert 70 Jahre Grundgesetz

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Am 14. August feierte die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit den Bremer Bürgern 70 Jahre Grundgesetz auf dem Bremer Marktplatz. In Fragerunden konnten die Bremer unter Beweis stellen, wie gut sie sich im Grundgesetz auskennen, und sich beispielsweise gegen den CDU-Landesvorsitzenden Carsten Meyer-Heder, den Ex Profi-Fußballer Marco Bode oder die neue Radio Bremen Intendantin Dr. Yvette Gerner behaupten.

Nur knapp ein Dutzend Menschen haben sich zu Beginn der Veranstaltung am 14. August, um 11 Uhr auf dem Bremer Marktplatz eingefunden. Erst als Sängerin Sara Dähn die ersten Töne anstimmt, füllen sich allmählich die Reihen. Ihre Ode an Bremen handelt von den schönen Plätzen der Stadt und der Gastfreundschaft Bremens: „Eine Stadt, die deine Seele berührt“, singt sie.

Demokratie keine Selbstverständlichkeit

Das Programm, das von Journalistin Maria Grunwald moderiert wird, ist eng getaktet, aber wenig abwechslungsreich. Längere Redebeiträge der Referenten wechseln sich ab mit einem Quiz- und einer Art Puzzlespiel, in welchen das Publikum ihr Wissen über das Grundgesetz unter Beweis stellen kann. Zu Gast sind Referenten aus unterschiedlichen Sparten: Politik, Medien, Sport sowie Wirtschaft, Kunst, Kultur und Religion. Der CDU-Landesvorsitzende Carsten Meyer-Heder warnt vor Politikverdrossenheit und einer immer stärker werdenden AfD. Um das zu ändern, müsse man sich als Partei selbst an die Nase fassen und die Sorgen der Menschen ernst nehmen, so der CDU-Politiker.

Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Landesbank Bremen, erinnert daran, dass erst das Grundgesetz den Menschen vom Objekt zum Subjekt erhoben habe. „Demokratie ist ein Luxusgut des Wohlstandes“, um das heute viel zu wenig gekämpft werde. Früher sei man für seine Rechte auf die Straße gegangen, heute falle der Kampf für die eigenen Rechte viel zu dünn aus, so Hellmeyer. Auch Kulturstaatsminister Prof. Dr. Bernd Neumann mahnt, die Freiheit, die wir in Deutschland haben, nicht als selbstverständlich anzusehen.

 

Was der Fußball leisten kann

Ex Profi-Fußballer und heutiger Aufsichtsratvorsitzender des SV Werder Bremen, Marco Bode, spricht darüber, was der Fußball als Nationalsport zum Erhalt des Grundgesetzes beitragen kann. „Fußballern muss klar sein, dass sie Vorbilder sind“, so Bode. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass Profi-Fußballer teilweise in einer eigenen Welt leben, aber ihnen müsse bewusst sein, dass sie häufig Vorbild für Jugendliche sind und so auch eine gewisse Verantwortung haben.

„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen, der Demokratie hat’s Fünf vor Zwölf geschlagen.“

Unterbrochen werden die Redebeiträge immer wieder von Schauspieler Martin Gresselmeyer, der als „Demokratiewächter“ durch die Reihen schreitet und lauthals vor rechten und linken Populisten und Extremisten warnt. „Sind halt keine Demokraten“ ruft er und verschwindet durch die Reihen, ebenso, wie er gekommen ist.

 

 

„Demokratie lebt davon, dass jeder mitmacht“

Zwischen den Redebeiträgen wird das Publikum von Moderatorin Grunwald dazu aufgerufen, sich an den Spielen gegen die Referenten zu beteiligen. Die Stimmung ist verhalten, keiner traut sich so richtig. „Demokratie lebt davon, dass jeder mitmacht“, erinnert die Moderatorin. Nach langem Hin- und Her haben sich drei nahezu Freiwillige gefunden und die erste Spielrunde startet: An zwei Stationen sind große Würfel mit Bildern und Grundgesetzartikeln bedruckt. Referenten und Freiwillige müssen nach bestimmten Grundgesetzartikeln Ausschau halten und Bilder mit Artikeln kombinieren. Wer schneller ist, gewinnt. Aber nur pro forma, denn am Ende erhält jeder, der mitgemacht hat, einen Konrad-Adenauer-Bildband als Preis. Auch die Teilnahme am Quiz, das zwischen den Redebeiträgen mit Freiwilligen und Referenten veranstaltet wird, ist eher mager. Die Fragen bleiben dabei gezielt einfach: Wie lautet Artikel 1 des Grundgesetzes? Was ist das Wappentier Deutschlands? Ab welchem Alter gelten die Grundgesetze?

Stimmen aus dem Publikum

Das Durchschnittsalter des Publikums lässt sich auf etwa sechzig Jahre schätzen, die jüngeren Zuschauer kann man an einer Hand abzählen. Als die Moderatorin den 11-jährigen Jakob Rosenberg anspricht, ob er denn wisse, was Demokratie sei, verkündet er stolz: „Das ist, wenn alle mitbestimmen dürfen.“ Zur Belohnung für seinen Beitrag bekommt er nicht nur Applaus, sondern ebenfalls einen Bildband. Für die stolze Mama gibt es einen Blumenstrauß.
Jens Peter Timm, 60 Jahre, der als ehrenamtlicher Helfer im Sozialen Forum tätig ist, meldet sich ebenfalls zu Wort: „Wenn jeder ein bisschen nach seinem Nachbarn schaut und schaut, wo er helfen kann, dann bringt das uns und die Demokratie ein ganzes Stück voran.“

 

 

Einige weitere Eindrücke zur Feier gibt es hier:

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