Justizsenatorin verteilte Flyer ans Hafenpersonal – Melde-Portal „Tatort Hafen“ ins Bewusstsein rufen

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Nicht mit Weihnachtsgeschenken, sondern mit Info-Material versorgte Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) heute (23. Dezember), einen Tag vor Heiligabend, Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter am Eurogate-Drehkreuz. Zum Schichtwechsel machte sie mit einer Flyer-Verteilaktion noch einmal auf das neue, anonyme Melde-Portal „Tatort Hafen“ aufmerksam.
 
Der Einsatz am Hafeneingang hat einen ernsten Hintergrund, denn die Häfen in Bremerhaven sind eben nicht nur ein Tor zur Welt, sondern leider auch ein Einfallstor für Drogenhandel, Schmuggel und andere Arten der organisierten Kriminalität. Justizsenatorin Claudia Schilling erklärt: „Die Täter sind dabei auf Insiderwissen angewiesen, und setzen – so unsere Erfahrung – daher zunehmend Beschäftigte unter Druck.“
 

Nicht in kriminelle Machenschaften hineingeraten

‚Wir brauchen nur für ein paar Stunden deine Hafenzugangskarte‘ oder den Standort eines bestimmten Containers, heiße es dann beispielsweise, so Schilling weiter. „Die Folge dieser ‚kleinen Gefallen‘: Die Betroffenen, die oft zunächst mit finanziellen Anreizen gelockt werden, werden erpressbar und geraten in die Fänge der organisierten Kriminalität“, stellt sie fest.

In erster Linie, um die Kolleginnen und Kollegen in den Häfen davor zu schützen, hat das Justizressort zum September ein anonymes Melde-Portal unter dem Titel „Tatort-Hafen“ freigeschaltet: „Wer auch immer ähnliches erlebt oder von Unregelmäßigkeiten im Hafen gehört hat, kann dies dort seither absolut anonym melden, um sich selbst oder Kolleginnen und Kollegen vor den Tätern zu schützen“, teilt Schilling mit.
 

Geschätzt passieren tonnenweise Drogen die Häfen

Die Hinweise werden anschließend von der Staatsanwaltschaft in Bremerhaven ausgewertet, wo mittlerweile die Ermittlungen im Bereich Hafenkriminalität in zwei Sonderdezernaten zentralisiert wurden. Schilling sagt: „Das wir mit dem Portal und der Bündelung der Kompetenz vor Ort in der Staatsanwaltschaft einen besonderen Fokus auf Kriminalität mit Bezug zu unseren Häfen legen, kommt nicht von ungefähr: Wir müssen angesichts der Mengen, die wir in den Häfen aufgefunden haben, davon ausgehen, dass dort harte Drogen im zweistelligen Tonnenbereich umgeschlagen werden – allein 465 Kilogramm wurden beispielsweise bei einer Kontrolle im Frühjahr entdeckt.“
 

Vermummte schüchterten Lkw-Fahrer mit Schusswaffen ein

Weiter führt sie aus: „ Was uns zudem Sorge bereitet: Die Täter machen auch vor dem Einsatz von Gewalt nicht halt. So ist beispielsweise ein unbeteiligter Lkw-Fahrer, dem nächtlicher Lärm im Hafen aufgefallen war, von maskierten Männern mit Schusswaffen bedroht worden, damit er keinen Alarm schlägt. Dieses bedrohliche Ausmaß an Kriminalität zu bekämpfen und gemeinsam für sichere Häfen zu sorgen, ist – da bin ich mir sicher – insbesondere auch im Interesse der Hafenbeschäftigten wichtig.“
 

Meldungen blieben bisher aus

Da bislang über das neue Portal noch keine entsprechenden Meldungen eingegangen sind, soll unter anderem die heutige Flyer-Verteilaktion dabei helfen, die Bekanntheit des Online-Angebots auf der Seite https://www.bkms-system.com/tatort-hafen zu steigern. „Mittlerweile liegen zwar in den allermeisten Hafenbetrieben entsprechende Hinweise aus und erst kürzlich haben wir dort noch einmal gut 1.500 Flyer verteilt und auch bei der Betriebsversammlung eines großen Hafenunternehmens noch einmal auf das Portal aufmerksam gemacht, aber es ist einfach sinnvoll, die Beschäftigten auch im direkten Gespräch noch einmal darüber zu informieren, was der eigentliche Zweck des Angebots ist“, berichtet Schilling.

Außerdem macht sie deutlich: „Nein, es geht nicht darum irgendjemanden anzuschwärzen, es geht darum, dass unsere Häfen sauber und ein sicherer Arbeitsplatz für die dort Beschäftigten bleiben. Daher werden wir unsere Bemühungen, auf das Portal aufmerksam zu machen, auch im nächsten Jahr fortsetzen.“
 
Bild: Mit Flyern wies Justizsenatorin Claudia Schilling die Hafenbelegschaft auf das anonyme Meldeportal „Tatort Hafen“ hin. Bildquelle: Pressereferat Justiz und Verfassung

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