Jeder Fünfte hat das Gastgewerbe im letzten Jahr verlassen
Supermarktkasse statt Biertheke: Im Zuge der Corona-Beschränkungen haben Hotels und Gaststätten in Bremen einen erheblichen Teil ihres Personals verloren. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Verweis auf neueste Zahlen der Arbeitsagentur mitteilte, hat innerhalb des vergangenen Jahres jeder fünfte Beschäftigte in der Stadt den Job als Koch, Hotelangestellte oder Servicekraft aufgegeben.
Im gesamten Stadtstaat Bremen haben binnen zwölf Monaten 3.350 Hotel- und Gastro-Mitarbeiter ihren Job gewechselt (jeder fünfte Arbeitnehmer). „Viele Menschen freuen sich, nach langen Entbehrungen endlich wieder essen zu gehen oder zu reisen. Aber ausgerechnet in der Sommersaison fehlt einem Großteil der Betriebe das Personal, um die Gäste bewirten zu können“, sagt Dieter Nickel von der NGG-Region Bremen-Weser-Elbe. Verantwortlich für das Problem seien insbesondere die Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit, die Hotel- und Gastro-Beschäftigte dazu gezwungen hätten, sich beruflich umzuorientieren.
Viele Probleme hausgemacht
Viele Probleme seien jedoch hausgemacht und hätten schon vor Corona bestanden – etwa die geringe Bezahlung und ungeregelte Arbeitszeiten. Nötig sei jetzt, die Branche durch Tarifverträge attraktiver zu machen, rät die Gewerkschaft.
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