Integrationswochen in Bremen vom 4. bis 17. November: Musikalische Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsrunden
Unter dem Dach der Integrationswochen, die in Bremen vom 4. bis 17. November stattfinden, sind insgesamt rund 80 Veranstaltungen vereint.
„Zuwanderung ist schon lange ein fester Bestandteil unserer Kultur. In Zukunft werden wir in nie gekanntem Maße auf sie angewiesen sein. Es macht keinen Sinn, davor die Augen zu verschließen. Wir sollten uns den Menschen öffnen, ihrem Leben, ihrer Kultur, ihrem Denken, ihren Überzeugungen.“
Mit diesen Worten lädt Sozial- und Integrationssenatorin Dr. Claudia Schilling zum Besuch der vielen Veranstaltungen der Integrationswochen in Bremen und Bremerhaven ein.
Bei der Auftaktveranstaltung, die mit einer Fest- und Diskussionsveranstaltung im Haus der Bürgerschaft für Mittwoch, 6. November, ab 15 Uhr angesetzt ist, werden Sahhanim Görgü-Philipp, Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, und Bürgermeister Andreas Bovenschulte die Grußworte sprechen.
Sozial- und Integrationssenatorin Dr. Claudia Schilling wird im Anschluss zu Gesprächen im Fishbowl-Format zur Verfügung stehen.
Vielfältige Themen
Themen der Integrationswochen sind unter anderem ein „Faktencheck Flucht“, „Möglichkeiten zugewanderter Frauen früher und heute“, Zeitzeugenberichte der „Kinder der Gastarbeiter“, ein Vortrag über die Kolonialgeschichte Deutschlands oder auch ein Basar für Kinderkleidung aus der interkulturellen Textilwerkstatt im Lindenhofviertel
Hinzu gesellen sich szenische Lesungen und Musik mit dem Autor und Theatermacher Alvaro Solar.
In Bremerhaven steht Beispielsweise die Ausstellung „Fern der Heimat verwurzelt – Frauen der 1. und 2. Generation türkischer Gastarbeiterinnen in Bremerhaven“, auf dem Programm, die mit einem Austausch über das Ankommen in einem fremden Land, das die Heimat werden soll, verbunden wird.
Chancen zur Teilnahme an mehreren Veranstaltungen erhöht
„Erstmals haben wir die Angebote der Integrationswoche über 14 Tage verteilt“, sagte Nadezhda Milanova, Beauftragte für Migration und Integration. „In der Vergangenheit haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Vielzahl der Veranstaltungen miteinander in Konkurrenz stand.“
Das habe man in diesem Jahr vermeiden wollen, um so die Chancen zur Teilnahme an mehreren Veranstaltungen zu erhöhen. „Die Integrationswochen leben von der Begegnung. Gelegenheit dazu kann man gar nicht genug schaffen.“
Alle Veranstaltungen der Integrationswochen sind kostenlos. In vielen Fällen ist jedoch eine vorherige Anmeldung erforderlich. Das vollständige Programm findet sich unter www.welcometobremen.de/integrationswochen.
Bedeutung der Migration zeigt sich beispielhaft am Arbeitsmarkt
Senatorin Dr. Claudia Schilling will die Integrationswochen nutzen, um in der Öffentlichkeit für einen besonnenen Umgang mit Fragen der Zuwanderung zu plädieren: „Die Bedeutung der Migration für unsere Gesellschaft zeigt sich beispielhaft am Arbeitsmarkt, der derzeit so stark von einem Mangel an Fachkräften geprägt ist wie kaum jemals zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.“
Nach statistischen Daten, so die Senatorin, standen bundesweit zum Beispiel 86 Prozent der Männer, die im Jahr 2015 nach Deutschland geflohen sind, acht Jahre später (2023) in einem Beschäftigungsverhältnis.
Zum Vergleich: Bei der männlichen Gesamtbevölkerung Deutschlands zwischen 15 und 64 Jahren waren es nur 80,5 Prozent.
Auch wenn die Frauen aus dieser Gruppe auf dem Arbeitsmarkt noch unterrepräsentiert seien, steige auch bei ihnen der Wert Jahr für Jahr an – von ursprünglich zwei auf inzwischen 33 Prozent.
„Diese Zahlen veranschaulichen die besondere Bedeutung der Zuwanderung für den Arbeitsmarkt“, sagte Senatorin Dr. Schilling.
Symbolbild: Fotolia / Franz-Pfluegl
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