Innenstadt-Gipfel muss mutige Entscheidungen treffen

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Vom am Freitag tagenden Innenstadt-Gipfel wird ein deutliches Signal für die Zukunft der Bremer City erwartet. „Wer die Bremer Innenstadt neu denken und für die Zukunft aufstellen will, darf nicht im Klein-Klein verharren, sondern muss bereit sein, ohne ideologische Scheuklappen neue Wege zu gehen“ fordert Jörg Müller-Arnecke, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Bremen.

Und weiter: „Dies erreichen wir allerdings nicht durch überteuerte Wegweiser zu den Stadtmusikanten. Eines der Herzstücke der Innenstadt ist die Obernstraße. Sie zu einem einladenden Hotspot zu machen, muss oberstes Ziel sein, um die Anziehungskraft und Attraktivität des Bremer Zentrums zu steigern. Daher gehört die dauerhafte Verlegung der Straßenbahn aus der Obernstraße zu unseren Kernforderungen, um die Umgebung nachhaltig zu beleben und die so gewonnene Fläche für Gastronomie, Kultur oder Marktstände und Stadtfeste  zu nutzen.“
Die City müsse als Ganzes betrachtet werden, denn sie bestehe aus mehreren Quartieren, die es insgesamt zu berücksichtigen und mitzuentwickeln gelte, sagte der Landesvorsitzende weiter. Dazu müssten den Quartieren Rollen und Entwicklungspotentiale zugeordnet werden wie beispielsweise dem Markt und dem Domshof als Kernzentrum; der Obernstraße, der Sögestraße, der Knochenhauerstraße und dem Ansgari Quartier als Einkaufsquartier sowie dem Wall als Meile für hochwertigen Einzelhandel und Verbindung zu den anliegenden Stadtteilen.

Radfahrer sind nicht die Lösung

Im aufgebrochenen Konflikt um die Neugestaltung der Domsheide stellt sich der Wirtschaftsrat an die Seite von Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt und der Handelskammer: „Hier hat es offenbar eine viel zu frühe und einseitige Festlegung seitens der Verkehrssenatorin zu Lasten der Glocke gegeben, ohne dass die Interessen der Beteiligten und der Bevölkerung mit einbezogen wurden“, kritisiert Müller-Arnecke. Daher begrüße er, dass die Diskussion jetzt nochmals eröffnet werde. Kritisch zeigt sich Müller-Arnecke in Bezug auf das Thema Mobilität und Erreichbarkeit der City: „Die Menschen kommen nicht in die Innenstadt, wenn sie schlecht erreichbar ist oder die Stadt vorschreibt, mit welchem Verkehrsmittel sie kommen müssen. Die City lebt vom Umland, und die Menschen wollen selbst entscheiden, ob sie dafür das Auto nehmen oder den ÖPNV nutzen, der dafür wiederum dringend ausgebaut werden muss. Radfahrer retten die Bremer City nicht, im Gegenteil!“

Ebenso unverständlich ist es für den Landesvorsitzenden, wieso Bremen nicht von den positiven Beispielen anderer europäischer Großstädte lernt. „Der Boulevard Anspach in Brüssel und die Kärtner Straße in Wien sind zu Flaniermeilen geworden, die komplett verkehrsberuhigt, aber dennoch verkehrstechnisch gut angebunden und erreichbar sind. Der Wochenmarkt auf dem Domshof könnte kombiniert mit Gastronomie in fest installierten Markthallen untergebracht werden“, ist Müller-Arnecke sicher.  Zusätzlich müsse die Innenstadt durch neue Wohnkonzepte auch außerhalb der Geschäftszeiten belebt werden, findet Müller-Arnecke. Hierfür wäre es vorstellbar, studentisches Wohnen in der Innenstadt anzusiedeln. Die kurzen Wege und die vielen Möglichkeiten böten sich aber auch für ältere Generationen an. Dies bedürfe allerdings einer großflächigen Neubebauung, auch dürfe hier nicht vor einzelnen Hochhäusern halt gemacht werden. Genauso wäre für ein attraktives Bild der Stadt ein Wohnen auf dem Wasser vorstellbar. Auch hier müsse unkonventionelles Denken erlaubt sein, von der Umwidmung von Innenstadtflächen über die Bebauung brach liegender Flächen bis hin zu schwimmenden Häusern auf Flüssen und Seen: „Hier machen uns Städte wie Hamburg einiges vor – wieso schaffen wir das nicht?“, fragt der Unternehmer.

Symbolbild: Nur Wegweiser zu den Stadtmusikanten sind dem Landesvorsitzenden des Wirtschaftsrates Bremen entschieden zu wenig Bildquelle: Birgit Winter / piexelio.de https://www.pixelio.de/index.php

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