„Housing-First“ als Pilotprojekt rückt näher – Träger können sich bis Ende Januar bewerben

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Bis Ende Januar haben Träger in ganz Deutschland Zeit, sich für das Projekt „Housing First“ in Bremen zu bewerben. Das gab die Bremer Sozialbehörde bekannt. Das Projekt wendet sich vorwiegende an Obdachlose, die im jetzigen System der Unterstützung gescheitert sind.

Ins Projekt „Housing-First“ kann aufgenommen werden, wer bei früheren Versuchen im traditionellen Unterstützungssystem für Wohnungslose gescheitert ist, aber grundsätzlich an seinem Wunsch nach einer Wohnung festhält und bereit ist, einen Mietvertrag zu unterschreiben. Zudem wird die Bereitschaft zur Kooperation mit Sozialpädagogen vorausgesetzt, auch wenn diese weniger eng sein soll als in der klassischen Wohnungslosenhilfe. „Wer an dem Projekt teilnimmt, kann auch Maßnahmen ablehnen“, erläuterte Sozialsenatorin Anja Stahmann. „Er muss nicht abstinent leben oder der Behandlung einer psychischen Erkrankung zustimmen.“ Stattdessen solle es eine aktive Betreuung „ohne Druck und Zwang“ geben, die in erster Linie Angebote zur Unterstützung macht. Die sozialpädagogische Betreuung soll grundsätzlich auch ansprechbar sein für den Vermieter. Während bisher bestehende Angebote oft eine längerfristige Zusammenarbeit im Vorfeld einer Wohnungsvermittlung voraussetzten, vermittle „Housing-First“ zunächst eine Wohnung, damit die Betroffenen sich stabilisieren können. Aus den eigenen vier Wänden heraus könnte man dann nach und nach weitere Probleme angehen. „Obdachlosigkeit geht in der Regel mit bitterer Armut einher, mit sehr begrenzter gesellschaftlicher Teilhabe und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen“, sagte Senatorin Stahmann. „Wir sollten nichts unversucht lassen, den Betroffenen ein Dach über dem Kopf zu geben.“

Land sichert sich Belegrecht für Wohnungen

Zu diesem Zweck will sich Bremen 150 Belegrechte für Wohnungen kaufen. 100 Davon seien für Personen vorgesehen, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus oder ihrer Herkunft Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt haben. Die restlichen 50 sollen dann für das Programm „Housing-First“ zur Verfügung stehen. Die Belegrechte der Stadt sollen für möglichst 20 Jahre gelten und für eine Einmalzahlung von je 10.000 bis 15.000 Euro gekauft werden. Die Summe ergibt sich aus der Differenz der am Markt zu erzielenden Miete und der Miete, die Sozialbehörden in der Regel für Leistungsempfänger finanzieren.

Träger gesucht

Wer Träger des Projektes werden möchte, hat noch bis Ende Januar 2021 die Möglichkeit sich beim Sozialressort zu bewerben. Dazu genügt eine E-Mail an housingfirst@soziales.bremen.de

Symbolbild: Mit dem Projekt „Housing First“ sollen Obdachlose in Wohnungen vermittelt werden, um sich so zu stabilisieren und im Anschluss womöglich weitere Probleme lösen zu können. Bildquelle: Fotolia.

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