Hilfe bei Mißbrauch im Sport

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In jüngster Zeit häufen sich die Meldungen über sexuelle Gewalt und Mißbrauch in Sportvereinen, es scheint sich gar um ein „strukturelles Problem“ zu handeln. Bremen reagiert nun, indem es Mitglied im bundesweit tätigen Verein „Safe Sport e.V.“ werden will. 

Die Ansprechstelle soll zum 1. Januar 2023 ihre Arbeit aufnehmen und allen Sportlerinnen und Sportlern im Breiten- wie im Leistungssport sowie Trainerinnen, Trainern und Ehrenamtlichen offenstehen. Die erwarteten Kosten finanziert im ersten Jahr der Bund – ab 2024 tragen die 16 Länder bis zu 150.000 Euro gemeinsam, sofern der Bund sich mindestens in gleicher Höhe beteiligt. Die Kosten werden unter den Ländern auf Grundlage des Königsteiner Schlüssels aufgeteilt, Bremen trägt davon bis zu 1.500 Euro. „Gemeinsames Ziel aller Bemühungen ist es, kompetente Ansprechpartner für Betroffene sexualisierter und interpersonalisierter Gewalt im Sport zu haben“, sagte Sport-Senatorin Stahmann. Der Sport habe „viel zu lange den Mantel des Schweigens über die verschiedenen Formen der Gewalt“ gelegt. „Gerade die engen Abhängigkeitsverhältnisse im Sport, etwa zu Trainern, Übungsleiterinnen und  -leitern sowie medizinischem Personal, begünstigten Gewalt und Missbrauch.“

Dringender Bedarf

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs habe im Oktober 2020 das Thema „Sexueller Kindesmissbrauch im Sport“ auf die Tageordnung gesetzt, so die Senatorin zum Hintergrund der Entscheidung. Eine vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) im Dezember 2021 vorgelegte Studie habe zudem „nachgewiesen, dass es in Deutschland dringenden Bedarf für eine Ansprechstelle gibt“ und inzwischen das Konzept „Safe Sport e.V. – Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport“ vorgelegt. Die Gründungsversammlung des Vereins, in dem alle 16 Länder Mitglied werden, soll im Rahmen der Sportministerkonferenz Anfang November in Mainz stattfinden.

Bild: Senatorin Anja Stahmann ist überzeugt, der Sport habe „viel zu lange den Mantel des Schweigens über die verschiedenen Formen der Gewalt“ gelegt.

 

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