Handelskammer veröffentlicht Positionspapier – Autofreie Innenstadt nicht im Interesse der Bremer Wirtschaft

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In einem Positionspapier vom 22. Januar erörterte die Handelskammer Bremen ihre Sicht auf das Vorhaben der rot-grün-roten Regierung, die Bremer Innenstadt autofrei zu gestalten. Im Positionspapier spricht sich die Handelskammer gegen eine komplett autofreie Stadt aus. Stattdessen sei eine autoärmere Stadt erstrebenswert. Doch auch hier müsse man zuerst geeignete Rahmenbedingungen schaffen, ehe man entsprechende Maßnahmen umsetze.

Im Positionspapier stellt sich die Bremer Handelskammer gegen das Vorhaben der Bremer Regierung, das Innenstadtgebiet zwischen Wall und Martinistraße autoärmer zu gestalten und den Rückbau der innerstädtischen Parkhäuser anzutreiben. „Eine solche Verkehrspolitik verunsichert bereits heute Besucher, Investoren und Gewerbetreibende. Sie scheint kaum vereinbar mit dem entscheidenderen Ziel zu sein, die Zentralität und Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen“, heißt es im Positionspapier. Mit rund 60.000 Beschäftigten sei die City ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Eine gänzlich autofreie Innenstadt würde diesem jedoch schaden. Im Positionspapier fordert die Handelskammer den Senat dazu auf, sich gemeinsam mit der Wirtschaft für eine „lebendige und gut erreichbare Innenstadt“ einzusetzen.

Autoärmere Innenstadt braucht geeignete Rahmenbedingungen

Bevor man Maßnahmen für eine autoärmere Innenstadt umsetze, brauche es zuvor geeignete Rahmenbedingungen. „Was nützt es, wenn der motorisierte Verkehr aus der Innenstadt herausgehalten wird, es sich dafür auf anderen Routen staut und gleichzeitig die Geschäfte in der City substanzielle Kaufkraftverluste in Richtung peripherer Einkaufszentren erleiden? Was nützt es, wenn das Parken beispielsweise in der Carl-Ronning-Straße unterbunden wird, der gewonnene Straßenraum aber keine passantenfreundliche Umgestaltung und gestalterische Aufwertung erfährt?“, heißt es im Positionspapier. Zu den wesentlichen Rahmenbedingungen gehöre, laut der Handelskammer, die Vollendung des Ringschlusses der A 281, ein Ausbau des ÖPNV-Angebotes (Trassen- und Liniennetzausbau, mehr und modernere Fahrzeuge, Bau weiterer Regio-S-Bahn-Haltepunkte, höhere Taktung und attraktivere Tarife) einschließlich eines modernen Mobilitätsnetzwerkes unter Berücksichtigung des niedersächsischen Umlands, die Realisierung der immobilienwirtschaftlichen Pläne rund um das Parkhaus-Mitte sowie die Sicherung beträchtlicher bremischer Haushaltsmittel für Begleitinvestitionen.

Fußverkehr in der Innenstadt attraktiver gestalten

Auch müsse man den Fußverkehr in der Innenstadt attraktiver und sicherer gestalten. Beispielsweise sollte die Martinistraße leichter zu überqueren sein. In den Eingangsbereichen in die City (bspw. Domsheide, Schüsselkorb, Sögestraße und weitere) könne der Individualverkehr neu organisiert werden, sodass diese Bereiche für Fußgänger sicherer sind. Anstatt den Autoverkehr in der Innenstadt zu verbieten, solle man den ÖPNV attraktiver gestalten und den Fahrradverkehr weiter fördern. Hierfür schlägt die Handelskammer beispielsweise die Verlegung der Straßenbahn aus der Obern- in die Martinistraße vor, inklusive einer Aufwertung der Obernstraße durch Neupflasterung sowie Straßenmöblierung und Begrünung.

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