Grundstein für neues Blockheizkraftwerk in Hastedt wird gelegt – 140 Millionen Euro steckt swb hinein

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Im Ortsteil Hastedt des Stadtteils Hemelingen fand heute (27. November) die Grundsteinlegung für ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) statt, das vom swb-Konzern betrieben werden soll. Damit vollzieht das Unternehmen den nächsten Schritt bei der Abkehr von der Steinkohle. Auf Erdgas wird dort ab 2022 gesetzt, wenn das BHKW planmäßig an den Start gehen kann. Bei 140 Millionen Euro liegen die Investitionen von swb. Rund 70 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) soll die Anlage ausstoßen.
 
Jährlich spart das BHKW ungefähr 550.000 Tonnen CO2. Dieselbe Wirkung hätte es, vergleichshalber 40 Millionen Bäume zu pflanzen. Insgesamt neun Motoren, die sich austauschbar betreiben lassen, bringen eine elektrische Leistung von maximal 104 Megawatt (MW) und thermische Leistung von bis zu 93 MW zustande. Als Projektpartner und Generalunternehmer ist das Konsortium Uniper/Wärtsilä beteiligt. Uniper stellt ein führendes internationales Energieunternehmen mit Tätigkeiten in über 40 Ländern und rund 11.000 Mitarbeitern mit Hauptsitz in Düsseldorf dar.
 

Weitere anderthalb Jahrzehnte sind dem Ostteil der Stadt Strom und Wärme garantiert

Es kümmert sich um die sichere Bereitstellung von Energie und von damit verbundenen Dienstleistungen. Zu den wesentlichen Aktivitäten gehören die Stromerzeugung in Europa und Russland sowie der globale Energiehandel. Wärtsilä ist ein weltweit agierendes finnische Unternehmen und führender Anbieter intelligenter Technologien sowie ganzheitlicher Lösungen über die gesamte Produktlebensdauer für die Schifffahrts- und Energiemärkte.

Das Unternehmen beschäftigt rund 19.000 Mitarbeiter und ist an mehr als 200 Standorten in 80 Ländern vertreten. Für das BHKW stellt Wärtsilä die Motoren zur Verfügung. „Mit dieser 140 Millionen Euro Investition sichert swb die Strom- und Wärmeversorgung für den Bremer Osten in den kommenden fünfzehn Jahren und macht damit den Ausstieg aus der Kohle erst möglich“, kommentiert Dr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender des swb-Konzerns den bisher bedeutendsten technischen Schwenk in der Erzeugungsstruktur des Energieversogers.
 

Energieerzeugung hat in Hastedt eine über 100-jährige Tradition

Auch im Bremer Osten soll in Zukunft zunehmend von klimafreundlicher Fernwärme Gebrauch gemacht werden, die schon jetzt im Müllheizkraftwerk Bremen aus der thermischen Verwertung von Abfällen produziert wird. Unmittelbar nachdem die erforderliche Genehmigung erteilt wurde, was aller Voraussicht nach Mitte 2012 der Fall sein wird, soll der Startschuss für die Konstruktion der benötigten Fernwärmeverbindungsleitung erfolgen.

Flexibel, modular und umweltverträglich sorgt das neue BHKW in Hastedt dann dafür, dass der Osten mit ergänzender Wärme versorgt wird. Auf diese Weise hat swb einen wesentlichen Anteil daran, dass die Wärmewende in Bremen erfolgreich bewältigt wird.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte (SPD) erklärt dazu: „Der Standort Hastedt ist eines der industriellen Zentren Bremens. Hier wird seit 1906 stets ein Teil der Energie erzeugt und geliefert, die Bremen für sein wirtschaftliches Wachstum benötigt. In Zukunft wir dies weiter der Fall sein, allerdings noch klimaschonender mit Erdgas und natürlich durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung, also gleichzeitiger Produktion von Strom und Wärme. Durch die Nutzung dieser Brückentechnologie bis zum 100-Prozent-Einsatz erneuerbarer Energien schreitet Bremen ein großes Stück in Richtung Klimaneutralität voran und verabschiedet sich an diesem Standort endgültig von der Kohle.“
 

Besonderheit ist ein geschlossenen Kühlwasserkreislauf

Um sich eine konkrete Vorstellung davon zu machen, was die MW-Werte bedeuten, lässt sich ein Vergleich zur Motorenleistung anstellen. Jeder Motor erreicht circa 16.000 Pferdestärken (PS). Zusammengenommen sind das annähernd 150.000 PS. Im Unterschied zu den bisherigen Kraftwerken verfügt das neue BHKW wie ein Auto über einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf.

Da es ohne Durchlaufkühlung auskommt, wird die Weser nicht aufgeheizt. Bislang kalkuliert
swb mit 3.800 Volllast-Betriebsstunden pro Jahr und einer elektrischen Produktion von 380.000.000 Kilowattstunden (kWh), womit über 150.000 Haushalte beliefert werden können. Zur Überwachung der neuen Technik, zur Steuerung des Heizwerks-Vahr und für die Kontrolle erneuerbarer Anlagen, wie dem Weserkraftwerk, wird für das BHKW nach wie vor die Leitwarte von Block 15 In Anspruch genommen.
 

Hastedt bleibt für die Fernwärmenetze weiter von zentraler Bedeutung

Weitergeführt werden zunächst die gasbefeuerten Spitzenkessel. Sie dienen der Sicherung der Wärmeversorgung beim Ausfall des BHKW und der Absicherung von Verbrauchsspitzen bei sehr kalter Witterung. In Hastedt wird bereits seit 1906 in unterschiedlichen Kraftwerksblöcken Steinkohle verbrannt.

Seit der Inbetriebnahme 1989 wird im sogenannten „Block 15“ in Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme erzeugt und in den Bremer Osten geliefert. Block 15 galt wegen der hohen Energieeffizienz und der verhältnismäßig geringen Emissionen als hochmodern. Mit Blick auf die Katastrophe von Tschernobyl war das damals der Anlass für die Bremer Grünen, ein solches Steinkohlekraftwerk zu fordern.

Ein Zusammenschluss der Fernwärmenetze Bismarckstraße, Neue-Vahr, Blockdiek, Osterholz-Tenever wurde schon 1978 bewerkstelligt, wobei dem Standort Hastedt rasch eine Schlüsselrolle einnahm. Diese Rolle soll auch künftig Bestand haben, wenn das neue BHKW vollendet ist.
 
Bild: An der Grundsteinlegung zum swb-Blockheizkraftwerk in Hastedt nahmen Dr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender der swb AG (v. l.), Ulrich Franke von Uniper, Jens-Uwe Freitag für swb, Jan Neumann von Uniper, Matthias Becker von Wärtsilä und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte (SPD) teil. Bildquelle: Frank Thomas Koch

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