Giftiges Gartenwasser

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Die Gartensaison hat begonnen und somit auch die Zeit, in der Pflanzen mit Grundwasser gewässert werden. Allerdings gibt es in Bremen und Bremerhaven Gebiete, in denen das Grundwasser durch Altlasten im Boden belastet ist!

Im Bremer Stadtgebiet gelten Empfehlungen, das Grundwasser wegen Verunreinigung durch Altlasten nicht zu nutzen für insgesamt 28 Gebiete unterschiedlicher Größe, in Bremerhaven sind es zwei kleinere Gebiete. Das Umweltressort hat auf seiner Internetseite unter der Adresse www.bauumwelt.bremen.de eine Übersichtskarte mit allen Gebieten veröffentlicht, in denen wegen bekannter Schadstoffbelastungen von der Nutzung von Grundwasser abgeraten wird.

In den meisten bekannten Fällen ist das Grundwasser mit LHKW (leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffe) belastet. LHKW bestehen aus einer Vielzahl von Einzelstoffen, die vorwiegend als Reinigungs- und Entfettungsmittel in der Metallverarbeitung und in chemischen Reinigungen verwendet wurden beziehungsweise werden. Gesundheitsgefährdungen bei der Gartenbrunnennutzung können darin bestehen, dass diese Stoffe vom menschlichen Körper aufgenommen werden (z.B. über die Atemluft bei der Verdunstung beim Rasenbewässern, den Magen-Darm-Trakt oder durch Hautkontakt). Mögliche Wirkungen können etwa Reizerscheinungen der Augen oder Schleimhäute sein. Einige der Einzelstoffe können Leber und Nieren schädigen, andere Krebs erzeugen.

Wie kam es zu den Grundwasserverunreinigungen?

In industriellen und gewerblichen Betrieben werden viele umweltgefährdende Stoffe eingesetzt, mit denen in der Vergangenheit häufig sorglos und fahrlässig umgegangen wurde. So gelangten die Stoffe in den Boden und verschmutzen heute das Grundwasser. Ein breites Umweltbewusstsein und bessere rechtliche sowie technische Umweltschutzbedingungen haben sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Je intensiver die gewerbliche und industrielle Vornutzung war, desto eher ist mit Boden- und Grundwasserverunreinigungen zu rechnen. In den Gebieten der Neustadt, Hastedt, Hemelingen sowie in Farge sind die Schadstoffbelastungen deswegen ausgedehnt.

Seit Anfang der 1990er Jahre erhebt die Umweltbehörde im Land Bremen Daten über Altlasten und lässt Boden- und Grundwasseruntersuchungen sowie Sanierungen durchführen. Durch die Untersuchungen werden auch heute noch Altlasten und großräumige Grundwasserverunreinigungen festgestellt. In den Bereichen mit bekannten Grundwasserverunreinigungen wurden die Anwohnerinnen und Anwohnern per Hauswurfsendung über die Art der Verunreinigung informiert und es wurde ihnen vorsorglich empfohlen, das Grundwasser aus ihren Gartenbrunnen nicht zu nutzen. Das Umweltressort überwacht das Grundwasser in den betroffenen Gebieten. Wenn sich aufgrund neuer Erkenntnisse die Ausdehnung der Informationsgebiete ändert oder neue hinzukommen, werden die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner informiert.

Wer ist betroffen?

Da für die Errichtung von Gartenbrunnen in Bremen keine Erlaubnis erforderlich ist, erfolgt auch keine obligatorische Prüfung durch die Behörde. Die gemeinsame Empfehlung von Gesundheitsamt und der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau lautet daher: Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich darüber informieren, ob ihr vorhandener oder möglicherweise geplanter Gartenbrunnen in einem Gebiet mit Grundwasserverunreinigungen liegt (Informationen hierzu sind unter www.bauumwelt.bremen.de zu finden). Wer in einem Gebiet mit Grundwasserverunreinigungen wohnt, sollte den Brunnen nicht benutzen bzw. keinen Brunnen anlegen. Damit kann ein gesundheitliches Risiko ausgeschlossen werden. Wichtig ist dabei zu unterscheiden: Die Altlastenproblematik betrifft das Grundwasser aus dem Gartenbrunnen, nicht das Trinkwasser aus der Leitung.

Alternativen zur Grundwassernutzung

Als Alternative kommt die Nutzung von Regenwasser und Trinkwasser in Frage. Das Umweltressort erinnert aber daran, dass Trinkwasser ein wertvolles Gut ist, und bittet die Bürgerinnen und Bürger, möglichst sorgsam mit dieser Ressource umzugehen. So kann es sinnvoll sein, nur an Stellen zu gießen, an denen es wirklich erforderlich ist. Ein Gartenrasen ist beispielweise robust genug, um sich von trockenen Phasen schnell wieder zu erholen. Die Nutzung von Regenwassertonnen kann zudem eine sinnvolle Ergänzung bei der Gartenbewässerung sein.

Symbolbild: Bei der Nutzung von Grundwasser im Garten ist Vorsicht geboten Bildquelle: Fotolia

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