„Für die ohnehin unterdurchschnittliche Bildungsqualität in Bremen sehe ich schwarz“ – Die Familienunternehmer in Bremen zur Bildungspolitik und Betreuungssituation in der Freien Hansestadt

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In der vergangenen Woche, 24. Juli, wurde bekannt, dass zum neuen Schuljahr rund 1.300 Kinder ohne Kitaplatz sein werden. Nun hat auch der Landesverband Bremen von Die Familienunternehmer, einem Verein, der die wirtschaftspolitischen Interessen von 180.000 Familienunternehmen aus allen Branchen und Unternehmensgrößen vertritt, die Lage aufs schärfste kritisiert.

Heute, am 1. August, gehen in Bremen die Sommerferien offiziell zu Ende. Ab kommenden Montag beginnt dann wieder der reguläre Schulbetrieb. Allerdings haben sich schon vor dem neuen Schul-und-Kita-Jahr Defizite bei den Bildungseinrichtungen in Bremen herauskristallisiert.

So wurde jüngst aus dem Bildungsressort vermeldet, dass etwa 1.300 zur Kita angemeldete Kinder keinen Platz gefunden haben. Nicht etwa, weil in der Stadt Bremen nicht genug Kita-Plätze zur Verfügung stehen – zuletzt wurden aufgrund der gestiegenen Nachfrage 900 weiter Plätze geschaffen -, sondern weil es an Personal mangelt.

Wie der Landesverband Bremen von Die Familienunternehmer betont, sei das zum einen bedauernswert für die Kleinsten, zum anderen eine Hiobsbotschaft für alle erwerbstätigen Eltern, oder auch jene, die es werden wollen. Bremen stehe mit einer riesigen Lücke an Fach- und Arbeitskräften vor einer Misere, die sich ohne gesichertes Betreuungsangebot für die Kinder der möglichen Fachkräfte nicht lösen lasse.

„Es wird also zunehmend deutlich: Beruf und Familie zu vereinbaren wird unter Rot-Grün-Rot immer schwieriger. Gleichzeitig bringt das Bremer Bildungssystem viel zu viele Schüler ohne Abschluss hervor und belegt beim bundesweiten INSM-Bildungsmonitor wiederholt den letzten Platz im Vergleich der Bundesländer“, bemängelt der Verein.

Bildungsarmut in Bremen werde zementiert

Peter Bollhagen, Bremer Landesvorsitzender des Verbands dazu: „Den Kindern, den Schülerinnen und Schülern wird durch die verkorkste Bremer Bildungspolitik schon heute der Weg zu einer erfolgreichen Laufbahn in der Berufsausbildung oder im Studium genommen.

Wenn die Kleinsten in Bremen keinen Betreuungsplatz bekommen, ist das nicht nur verheerend für die Eltern und deren Erwerbstätigkeit. Den Kindern selbst fehlt auch noch die frühkindliche Bildung und damit verpassen sie Grundlagen, die von der ersten Schulklasse an entscheidend sein können. Das ist fatal und zieht sich durch die weitere Bildungskette. Für die ohnehin unterdurchschnittliche Bildungsqualität in Bremen sehe ich schwarz.“

Besonders stark wirke sich die Situation auf Kinder aus ärmeren Haushalten aus, deren Chancen auf den sozialen Aufstieg laut Bollhagen schlichtweg vom Senat blockiert würden. So zementiere Rot-Grün-Rot Bildungsarmut in Bremen. In der Folge würden den Schülern Grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben und Rechnen fehlen.

„Bremen braucht jede Kraft!“

Erschreckend sei in diesem Zusammenhang auch die hohe Abbrecher-Quote an den Schulen. „Ohne Abschluss bleiben im Berufsleben viele Türen zwangsweise verschlossen, während die Bremer Betriebe gleichzeitig verzweifelt nach Arbeits- und Fachkräften suchen. In diesem Jahr bleiben fast die Hälfte aller Ausbildungsstellen in Bremen unbesetzt“, so der Landesvorsitzende.

Hier würden die Chancen junger Menschen und die der Wirtschaft in Bremen aktiv verhindert. „Wenn der Bremer Senat dem Fachkräftemangel etwas entgegensetzen möchte, muss die Kinderbetreuung gewährleistet sein, muss die Bildungsqualität verbessert und Abbrecher-Quote minimiert werden. Bremen braucht jede Kraft!“, betont Bollhagen.

 

Symbolbild oben: Obwohl zuletzt 900 neue Kitaplätze geschaffen wurden, bleiben diese aufgrund von Personalmangel unbesetzt.

Bildnachweis: AdobeStock / Robert-Kneschke

 

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