Fraktion Bündnis Deutschland moniert Förderung aus Steuermitteln für den Bremer CSD

Eine Anfrage der Fraktion Bündnis Deutschland in der Septembersitzung der Bremischen Bürgerschaft hatte ergeben, dass der Christopher-Street-Day (CSD) in Bremen in diesem Jahr mit insgesamt 12.000 Euro aus Steuermitteln bezuschusst wurde. Im Vergleich zu 2023 (6.563 Euro) ist das ein prozentualer Anstieg von knapp 82 Prozent. Nach Ansicht des Senats ist der CSD eine kulturelle Veranstaltung. Die Fraktion Bündnis Deutschland forderte den Senat auf, diese Bezeichnungen sowie seine Finanzierungspläne für die Förderungen von Events grundlegend zu überdenken.

Jan Timke, Fraktionsvorsitzender von Bündnis Deutschland in der Bremischen Bürgerschaft, erklärt dazu: „Es ist nicht hinnehmbar, dass eine eintägige politische Demonstration wie der CSD mit erheblichen Steuermitteln gefördert wird. Wenn hier immer höhere Summen fließen, während an anderer Stelle in Bremen wichtige Kultur- und Sozialprojekte ums Überleben kämpfen, zeigt das die verfehlten Prioritäten dieses rot-grün-roten Senats. Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Allerdings dürfen solche politischen Veranstaltungen wie der CSD niemals aus öffentlichen Geldern gespeist werden.“

Tatsächlich stellen die Äußerungen von Timke einen Affront gegen die Menschen dar, die am CSD in Bremen teilgenommen hatten. Am CSD 2025 in Bremen nahmen etwa 29.000 Menschen teil, was eine Rekordbeteiligung darstellte und einen starken Beitrag für die Rechte und die Sichtbarkeit der queeren Gemeinschaft bildete. Die Rekordbeteiligung wurde am 23. August 2025 verzeichnet, und die Organisatoren des CSD Bremen bedankten sich bei allen Teilnehmenden für ihre Unterstützung der Demonstration für Akzeptanz und Vielfalt. Oder die kulturelle Bedeutung der verwendeten Steuermittel plakativer auszudrücken: Bei 29.000 Teilnehmenden und einer Fördersumme von 12.000 Euro wurde demnach jede und jeder Teilnehmde mit rund 42 Cent gefördert. Die Bemerkung „Jeder solle nach seiner Fasson selig werden“ wird allgemein als verbale Entgleisung verstanden.

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((Beitragsbild oben: Jan Timke, Fraktionsvorsitzender von Bündnis Deutschland in der Bremischen Bürgerschaft))

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