Fit für den Ganztag: Bremer Schule Melanchthonstraße als bundesweites Vorbild
Ein Jahr lang hat die unabhängige und gemeinnützige „Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft“ die Schule und den Hort an der Melanchthonstraße in Bremen auf dem Weg zur Ganztagsschule begleitet. Die dabei entstanden Erkenntnisse sollen auch anderen Schulen in Bremen zugute kommen – und könnten zugleich ein Vorbild für andere Schulen in ganz Deutschland sein.
Als eine von vier Pilotschulen bundesweit war die Schule aus 40 Bewerbungen ausgewählt worden. Nun übernimmt das Haus der Senatorin für Kinder und Bildung und wird das Projekt „Ganztag und Raum“ fortführen. Ziel ist es, das gemeinsam entwickelte integrierte Nutzungskonzept, das pädagogische, organisatorische und auch räumliche Maßnahmen beinhaltet, in den nächsten Jahren umzusetzen.
Aulepp: Ganztag als Herausforderung und Chance
Ab dem Jahr 2026 gibt es einen Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung an Grundschulen. „Bereits jetzt betreibt Bremen von insgesamt 82 Grundschulen 50 ganztägig“, sagt die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp. „Der Ausbau der Ganztagsbetreuung für unsere Schulkinder stellt uns einerseits vor große Herausforderungen, bietet andererseits aber auch die Chance, in der sich verändernden Gesellschaft Schule und Hort immer wieder neu zu denken.“
Ergebnisse vorgestellt
Am Dienstagnachmittag, 10.September 2024, wurden die Ergebnisse des Projekts „Ganztag und Raum“ in der Turnhalle der Grundschule in Bremen präsentiert und im Beisein von Bildungssenatorin Aulepp ein Einblick in die weiteren Umsetzungsschritte gegeben.
Was macht ein gelungenes Ganztagsangebot aus?
Das Ziel des Projektes mit der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft ist es zu zeigen, dass durch einen gemeinsamen Prozess Pädagogik, Organisation und Raum zusammen gedacht werden können, um auch Bestandsgebäude mit ausreichendem Flächenkontigent mit geringen baulichen Umbaumaßnahmen für eine ganztägige Bildung zu nutzen.
Seit September 2023 hatten Lehrkräfte, pädagogische Beschäftigte, Schulleitung und pädagogische Leitung des Ganztags, Eltern, der Schulträger, die Schulaufsicht, der Träger der Jugendhilfe, Gebäudemanagement und die Kinder gemeinsam mit einem Prozessbegleitungsteam ein integriertes Nutzungskonzept im Bestandsgebäude entwickelt.
Geringer Umbauaufwand
Multiprofessionelle Teamarbeit, eine kindgerechte Rhythmisierung, ein anderes Brandschutzkonzept sowie eine darauf angepasste Möblierung sorgen für die Verzahnung von Vormittag und Nachmittag bei geringen Umbaumaßnahmen. Die damit gewonnenen Erkenntnisse will das Land Bremen für weitere Standorte nutzen.
Bessere Verzahnung statt Neubau
Bundesweit stehen Schulen und Bildungsbehörden vor der Herausforderung, dass Schulen zu Ganztagsschulen umgebaut werden müssen. Oftmals wird mit dem Bau von zusätzlichen Ganztagsräumen und Mensen reagiert. Eine räumliche Verzahnung von Schule und Jugendhilfe sowie eine Auslastung aller bestehenden Räume über den ganzen Tag – wie nun bei der Schule Melanchthonstraße – finden bislang noch eher selten statt.
Bild oben: Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp mit Akteuren des Projekts „Ganztag und Raum“
Foto: Bildungsressort
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