Finanzielle Zukunft von Theater Bremen und Bremer Philharmonikern gesichert

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Senat und Kulturdeputation haben sich in ihren Sitzungen mit der langfristigen finanziellen Absicherung des Theaters Bremen und der Bremer Philharmoniker beschäftigt. Beide Gremien stimmten einer weiteren mehrjährigen Finanzierung der prominenten Kulturinstitutionen im Gesamtvolumen von rund 95 Millionen Euro zu.

Die neue Finanzierungsperiode soll die drei folgenden Spielzeiten von 2022/23 bis 2024/25 abdecken. Grundlage für die Zuschussbeträge sind sowohl für das Theater Bremen als auch für die Bremer Philharmoniker die Besucherentwicklung sowie der jeweilige künstlerische und wirtschaftliche Erfolg. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, die auch die Aufsichtsratsvorsitzende beider Institutionen ist, begrüßte die Beschlüsse: „Das Theater Bremen wie auch die Bremer Philharmoniker sind für unsere Stadt als kulturelle Einrichtungen nicht nur fest etabliert und hoch anerkannt, sondern auch unverzichtbar. Als Vierspartenhaus von überregionaler Bedeutung ist das Theater Bremen mit vor Corona über 180.000 Besuchern jährlich der kulturelle Maschinenraum der Freien Hansestadt Bremen. Und die Bremer Philharmoniker tragen mit ihren Philharmonischen Konzerten, der Kammermusik, den Sonder- und Familienkonzerten, dem Musiktheater oder den Opernpremieren wesentlich zur Qualität und Vielfallt des kulturellen Angebots in Bremen bei. “

Theater Bremen

Nach mehrmonatigen Schließungsphasen und Begrenzung der Zuschauerkapazität wegen Corona bewegt sich der Zuschauerzuspruch aktuell wieder deutlich nach oben. Mit einem breiten Angebot von rund 40 Premieren und 1.000 Veranstaltungen pro Spielzeit in allen Sparten und einer Vielzahl von Sonderveranstaltungen wie Gastspielen und Lesungen, hat es das Theater Bremen sogar geschafft, ein neues Publikum für sich zu gewinnen und dabei sein altes zu halten. Wirtschaftlich konnte das Theater in der vergangen Finanzierungsperiode ausgeglichene Jahresberichte vorlegen – und das trotz der Widrigkeiten der Pandemiezeit, die teils durch Rücklagen weitestgehend abgefedert werden konnten.

Gebilligt werden sollen nun Finanzierungsmittel in Höhe von 80 Millionen Euro für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Juli 2025. Dies dient der Planungssicherheit und sichert die wirtschaftliche Tragfähigkeit über drei Spielzeiten bis zum Ablauf der Saison 2024/25. Darüber hinaus sind die Finanzmittel für die Sicherung eines quantitativ und qualitativ hochwertigen Theaterangebotes unter Aufrechterhaltung des Vierspartenbetriebs gedacht, aber auch zur Wiedererreichung der Besuchszahlen des Vor-Pandemie-Niveaus sowie der Anhebung der Einstiegsgagen von künstlerisch Beschäftigten auf das Einstiegsniveau von Bühnenhandwerkern. Als weitere Bedarfe für die Konkurrenzfähigkeit des Hauses werden die Anpassung der Gastgagen auf das Niveau vergleichbarer Häuser sowie der Ausgleich von Sach- und Energiekostensteigerungen genannt. Diese können größtenteils aus eigenen Rücklagen bzw. den bereits 2020/21 im Kulturhaushalt bewilligten Mitteln zum Abbau prekärer Beschäftigung finanziert werden.

Bremer Philharmoniker

Das ehemalige Philharmonische Staatsorchester hat sich als Bremer Philharmoniker GmbH mit einer klaren Markenidentität mittels moderner markt- und betriebswirtschaftlicher Strukturen etabliert. Damit vollzog es rund um die Leitidee „phil“ einen Imagewandel vom traditionellen Staatsorchester, das in der Regel selten vor voll ausgelasteten Häusern spielte, zu einer Philharmonie für alle, ob jung, ob alt, ob Klassikeinsteiger, -liebhaber oder -profi. Dabei konnten die Bremer Philharmoniker in der zurückliegenden Finanzierungsperiode ihr künstlerisches Profil weiter schärfen und sehr erfolgreiche Konzerte spielen. Dies zeigt sich auch in der steigenden Nachfrage bei Sonderkonzerten und explizit bei Veranstaltungen in der Musikwerkstatt. Die Bremer Philharmoniker bieten in einer regulären Spielzeit rund 75 Konzerte und 365 Veranstaltungen der Musikwertstatt. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an den Besuchern macht regelmäßig rund 30 Prozent aus. Die Besucherzahlen stiegen zunächst kontinuierlich auf bis zu 75.000 im Jahr 2018/19, womit sich auch die wirtschaftlichen Verhältnisse stabilisierten. Wie auch beim Theater Bremen sind die Zahlen der Pandemiejahre durch die Einschränkungen hier nicht vergleichbar.

Gebilligt wurden nun Finanzierungsmittel in Höhe von 15 Millionen Euro für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Juli 2025. Diesen sollen für Planungssicherheit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit bis zum Ende der Finanzierungsmittel verwendet werden. Weitere Verwendungszwecke sind neben der Veranstaltung von Konzerten das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die Musik und der Betrieb und die Durchführung der Musikwerkstatt. Durch den Umzug ins Tabakquartier im Mai 2022 agieren die Bremer Philharmoniker zudem nicht mehr nur als reines Orchester, sondern haben auch die Möglichkeit, die Räumlichkeiten vor Ort für Veranstaltungen zu nutzen. Einhergehend entstehen rund um den Ablauf und die Organisation zusätzliche Aufgaben –  daher wird der Aufbau eines In-House-Ticketings nötig, das jedoch aus eigenen Mitteln finanziert werden soll.

Bild: Der Saal der Bremer Philharmoniker im Tabakquartier. Bildquelle: Caspar Sessler

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