Erneut Streiks der allgemeinen Bewachung

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Seit mittlerweile 24 Stunden sind die Beschäftigten der allgemeinen Bewachung im Bundesland Bremen in Streik. Mit Beginn der Frühschicht am Montag legten die KollegInnen der Sicherheitsdienste und Werksfeuerwehren an verschieden Einsatzorten die Arbeit nieder. Sie fordern eine deutliche Steigerung der Grundlöhne und wollen so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Aufgerufen zum Streik hat die Gewerkschaft ver.di. Gewerkschaftssekretär Nils Wolpmann zeigte sich erfreut über die rege Beteiligung der KollegInnen, verwies aber auch auf die Dringlichkeit des Anliegens: „Den Einsatz in der Krise und im Shutdown wollen die Arbeitgeber nicht honorieren. Ihnen geht es ausschließlich um ihren Gewinn auf Kosten von Einkommen und Gesundheit der Beschäftigten. Wir wollen den Arbeitgebern zeigen, dass wir zusammenstehen und entschlossen für unsere Forderungen kämpfen.“ In Folge der Arbeitsniederlegungen kam und kommt an verschiedenen Stellen zu Auswirkungen auf die Betriebsabläufe. Betroffen von den Ausständen sind unter anderem Standorte von Airbus, JDE, Mercedes und der swb in Bremen, sowie die Hafenterminals von BLG und Eurogate in Bremerhaven. Bestreikt werden die Sicherheitsunternehmen des Arbeitgeberverbandes BDSW. Zu ihnen zählen unter anderem elko, Kötter und Securitas.

Angst vor Altersarmut

Die betroffenen Sicherheitsunternehmen versuchen die Folgen des Streiks durch den Einsatz von Streikbrechern abzufedern. Dazu Markus Westermann, ver.di-Bezirksgeschäftsführer: „Securitas muss Streikbrecher aus Hamburg nach Bremen verfrachten, um einen Notbetrieb aufrecht zu erhalten. Von mindestens einem anderen Unternehmen wissen wir aber auch, dass es LeiharbeiterInnen gegen die Streikenden einsetzt. Dies ist nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz verboten. ver.di wird rechtliche Schritte prüfen.“ Nils Wolpmann fügt in Hinblick auf den bisherigen Streikverlauf hinzu: „Es ist die erste Tarifrunde seit 10 Jahren, in der wir in Bremen in dieser traditionell gewerkschaftsfeindlichen Branche in Streiks gehen. Wir haben mit Gegenmaßnahmen gerechnet und werden uns davon nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil, die KollegInnen sind entschlossen für ihre Forderungen zu kämpfen.“ ver.di verhandelt seit Oktober 2020 mit dem Arbeitgeberverband BDSW einen neuen Lohntarifvertrag für das Land Bremen. Zum 31.12. letzten Jahres war der bisherige Lohntarifvertrag ausgelaufen. Nach Warnstreiks im März haben die Arbeitgeber ihr Angebot zwar von 15 auf 20 Cent ab dem 1. Juni 2021 und von 20 auf 34 Cent für 2022 erhöht. Bei einem derzeitigen Stundenlohn von 10,50 Euro in der untersten Lohngruppe reicht diese Steigerung allerdings kaum aus, um bis ans Monatsende zu kommen.

„Wir sprechen im Niedriglohnsektor in absoluten Zahlen. ver.di fordert eine deutliche Steigerung der Grundlöhne um mindestens 1,50 € die Stunde. Das ist das Mindeste um ein Leben ohne Angst vor Altersarmut führen zu können,“ erläutert Maja Imlau, Mitglied der ver.di-Tarifkommission. Um in der Pandemie den Gesundheitsschutz der KollegInnen und der Bevölkerung zu gewährleisten, hat ver.di auf eine Streikkundgebung in Präsenz verzichtet und stattdessen am Montagnachmittag eine Online-Streikversammlung durchgeführt.

Bild: Auf Kundgebungen wie in den vergangenen Jahren (hier Delmenhorst) verzichtet ver.di wegen Corona zugunsten von Online-Versammlungen

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert