Energiesparen auf Kosten der Gesundheit?

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Um Energie und Kosten einzusparen, planen viele Bremerinnen und Bremer ihre Heizungen in diesem Herbst und Winter „auf Sparflamme“ zu setzen. Doch dabei ist einiges zu beachten, denn eine zu starke Drosselung kann durchaus gesundheitliche Folgen haben.

So steigt bei einer zu geringen Raumtemperatur schnell das Risiko von Schimmelbildung im Wohnraum. Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, dass die Temperaturen tagsüber im Innenraum nicht unter 19 Grad bis 20 Grad sinken. Nachts sollten Temperaturen von mindestens 18 Grad herrschen. Alle Räume auf 19 Grad zu heizen ist sinnvoller, als einige auf 21 Grad zu heizen und in den anderen auf das Heizen zu verzichten. Um zu verhindern, dass die Wände auskühlen, sollte auf Kipplüftung verzichtet werden. Frische Luft ist dennoch wichtig, damit kein Schimmel entsteht. Deswegen sollten alle Wohnräume drei bis viermal täglich für einige Minuten bei weit geöffnetem Fenster stoßgelüftet werden. Noch besser ist über gegenüberliegende Fenster quer zu lüften. So bleibt die Wärme in den Wänden gespeichert, sodass nur wenig Energie verloren geht. Schimmel entsteht, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch ist. Daher empfiehlt das Gesundheitsamt das Aufstellen eines Thermohygrometers, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.

Gefahr durch Schimmel

Das Gesundheitsamt berät über die Internetseiten und am Beratungstelefon rund um das Thema Schimmel. Dazu gibt es einen neuen Infoflyer, der erstmals in deutscher, englischer, türkischer, arabischer und russischer Sprache sowie anhand von Bildern einfach erklärt, wie Schimmelwachstum vermieden werden kann. Den Flyer und weitere Informationen zum Thema Schimmel gibt es direkt beim Gesundheitsamt Bremen oder in digitaler Form auf der Website unter www.gesundheitsamt.bremen.de/schimmel. Eine weitere Gefahr droht durch Legionellen. Das sind Bakterien, die natürlicherweise im Wasser vorkommen. Das Einatmen Legionellen-haltigen Wassers, beispielsweise beim Duschen, kann zu Infektionen wie etwa einer Lungenentzündung führen. Im Warmwasser können Legionellen sich zwischen circa 25 und 45 Grad optimal vermehren. Dagegen ist bei Wassertemperaturen oberhalb von 55 Grad kein Wachstum von Legionellen mehr möglich. Die Absenkung der Warmwassertemperatur zur Energieeinsparung ist daher mit dem Risiko der Legionellenvermehrung verbunden.

Gefahr durch Legionellen

Warmwasser sollte deshalb bis zur Mischarmatur eine Temperatur von 55 Grad nicht unterschreiten, bei Großanlagen, wie in Mehrfamilienhäusern, Pflegeheimen, Schwimmbädern und ähnlichen Einrichtungen sollte die Temperatur nicht unter 60 Grad liegen. Höhere Temperaturen sind nicht wirksamer und daher aus Energiespargründen nicht sinnvoll. Ebenso unnötig ist das Wasser im Speicher in regelmäßigen Abständen aufzuheizen, wenn die Mindesttemperaturen eingehalten werden. Deutlich wirksamere Energiesparmaßnahmen sind hier vielmehr auf der technischen Seite zu finden: Die Trinkwasserleitungen (Warm- und Kaltwasser) sollten durchgehend gut gedämmt sein. Ein hydraulischer Abgleich der Installation sorgt für einen optimierten Betrieb. Auch regelmäßige Wartungen der Anlage durch einen Fachbetrieb führen zu einer Anlagenoptimierung und damit zu mehr Energieeffizienz. Zum Thema Legionellen informiert das Gesundheitsamt telefonisch oder auf der Website: www.gesundheitsamt.bremen.de/legionellen Das Beratungstelefon Umwelthygiene des Gesundheitsamtes ist unter der Nummer 0421 361-15513 montags, mittwochs und freitags, jeweils zwischen 9 und 13 Uhr zu erreichen.

Bildquelle: Ingo Bartussek / Fotolia

 

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