Bremer Expertise treibt Mondmission voran – Airbus Bremen liefert drittes Servicemodul für NASA-Raumschiff Orion aus
Heute, am 22. August, hat das dritte europäische Servicemodul (ESM-3) für die NASA-Rakete Orion das Airbus-Werk in Bremen verlassen. Nun befindet es sich auf dem Weg zum Kennedy Space Center in Florida, USA. Dort wird es zusammen mit dem Besatzungsmodul montiert und getestet. Mit ESM-3 leistet Airbus Bremen einen wichtigen Beitrag zur Rückkehr von Menschen auf die Mondoberfläche.
Seit Apollo 17 im Jahr 1972 hat kein Mensch mehr die Mondoberfläche betreten. Mit dem Monderkundungsprogramm der NASA soll sich das jedoch schon bald ändern. So handelt es sich bei „Artemis 3“ um eine Raumfahrtmission der zivilen US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft, bei der nach aktuellem Stand im September 2026 Astronauten wieder einen Fuß auf den Erdtrabanten setzen sollen. Zuvor steht aber noch für 2025 ein bemannter Testflug (Artemis 2) an.
Sicherheit und Komfort im rauen Weltraum
„Die heutige Auslieferung des dritten ESM markiert den Beginn der jährlichen ESM-Lieferungen und unterstreicht die Bedeutung und Zuverlässigkeit Europas in dieser transatlantischen Partnerschaft“, so Ralf Zimmermann, Leiter Space Exploration bei Airbus. So ist Airbus Defence and Space bis zum ESM-6 unter Vertrag und beschafft bis zum ESM-9 Komponenten mit langer Vorlaufzeit.
Weil es sich beim Weltraum um eine raue Umgebung mit Temperaturen von bis zu -200°C handelt, hat Airbus, um die Sicherheit und den Komfort der Astronauten zu gewährleisten, umfassende Systeme zur Kontrolle der thermischen Energie entwickelt, die das ESM-3-Besatzungsmodul auf einer Temperatur zwischen 18 und 24 °C halten, indem sie überschüssige Wärme aus dem Schiff abstrahlen und gleichzeitig die Kälte in Schach halten.
Darüber hinaus versorgt das ESM die Astronauten während ihrer Reise zum und vom Mond mit lebenswichtigen Elementen: „Die NASA hat uns gebeten, eine erdähnliche Standardatmosphäre zu schaffen, was bedeutet, dass wir der Kabine Stickstoff hinzufügen müssen. Im ESM befinden sich 90 Kilogramm Sauerstoff und 30 Kilogramm Stickstoff. Wir verwenden den Stickstoff auch, um Trinkwasser aus dem 240-Liter-Tank für die Astronauten zu pumpen“, sagte Zimmermann.
„Herausragendes Beispiel für transatlantische Zusammenarbeit“
Die Auslieferung des dritten europäischen Servicemoduls erfolgte im Beisein von Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. „Mein Glückwunsch gilt allen Beschäftigten von Airbus DS und allen beteiligten Zulieferern. Das Bremer Servicemodul ist ein herausragendes Beispiel für transatlantische Zusammenarbeit und technologischen Fortschritt“, so die Senatorin.
„Ich freue mich sehr, dass das Raumfahrt Know-how aus Bremen weltweit gefragt ist und die NASA zum ersten Mal auf ein missionskritisches Element aus Europa vertraut. Es ist etwas Besonderes, dass Bremen seinen Teil zur Mondmission beitragen kann.“

Bevor das Modul auf auf einen Lkw verladen werden konnte, um Bremen zu verlassen, wurde es im „Cleanroom“ von Airbus auf seine Reise vorbereitet. (Foto: Airbus)
Bild ganz oben: Das ESM-3 ist bereit zur Containerbeladung und Verschiffung.
Fotos: Copyright Airbus
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