Ein Wolf, ein Zaun, viele Schafe und der Amtsschimmel

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Das Hickhack um Wolfsattacken im Bremer Umland geht in die nächste Runde: Im Juni berichteten wir über den Hobbylandwirt Karsten Bode aus Schwanewede, der 14 seiner 30 Schafe verloren hatte als ein Wolf über den mannshohen Weidezaun gesprungen war. Nun hat die Bürokratie zugebissen.

Bereits seit einigen Jahren gibt es in der Region Wolfsangriffe, weshalb Bode Fördermittel für einen Zaun bekam. Nach der Attacke im Juni stellte der Landwirt gemäß der sogenannten „Richtlinie Wolf“ einen Antrag auf Schadenersatz für die getöteten Tiere – doch der wurde abgelehnt. Der Grund: Der bestehende Zaun entspreche nicht der Richtlinie und würde keinen ausreichenden Schutz darstellen. Ein neuer Antrag mit positiver Rückmeldung sei möglich, jedoch nur, wenn Karsten Bode auf eigene Kosten den alten Zaun durch einen neues, richtlinienkonformes Modell ersetzt. Unverständlicherweise wäre dieser Zaun dann aber mit rund 1,10 Metern Höhe deutlich niedriger und zudem weniger stabil als der vorhandene…

„Bürokratischer Wahnsinn“

Für Bode ist er Amtsbescheid „realer Irrsinn“. Seiner Frau und ihm Ihm gehe es nicht um das Geld; man möchte schlicht, dass die Tiere glücklich draußen leben. Das könne man nun nicht mehr gewährleisten, so dass die Schafe seit einiger Zeit nur im Stall untergebracht sind. Das bereitet Familie Bode auch deutlich mehr Arbeit beim Unterhalt des Hofes, da beispielsweise die Tiere als natürliche Rasenmäher wegfallen. Hinzu kommt, dass das ländliche Hofidyll leidet. Bodes bieten nämlich Camping auf dem Bauernhof an und zum Flair eines solchen Urlaubs gehören natürlich auch Tiere auf der Weide. Sollte die Behörde auf der genauen Umsetzung der Richtlinie beharren, wird sich die Situation wohl nicht ändern: „Das ist bürokratischer Wahnsinn! Wir wollen Tiere erhalten, auf der anderen Seite werden uns nur noch Steine in den Weg gelegt“, so Karsten Bode. Dabei hatte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies unmittelbar nach dem Vorfall im Juni in Aussicht gestellt, dass auch Karsten Bode Entschädigungen gezahlt werden würden – trotz des von der Richtlinie abweichenden Zauns. Seinerzeit wurde auch kontrovers über den Abschuss des Wolfes diskutiert, doch konnten mehrere Anträge nicht freigeben werden, da dazu mindestens zwei Risse demselben Wolf zugeordnet werden müssten.  Offenbar greifen nun die Menschen zur Eigeninitiative: Erst zu Wochenbeginn wurde im benachbarten Landkreis ein offenbar erschossener Wolf gefunden – die Ermittlungen laufen.

Bildquelle: NonstopNews

 

 

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