DiscGolf in Bremen am Weseruferpark: Eine Trendsportart zieht ihre fliegenden Kreise

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An zwei aufeinanderfolgenden Tagen fanden am Bremer Weseruferpark DiscGolf-Challenges statt. Ein Sport, der etwa um 2017/2018 aus den USA nach Europa geschwappt ist und seither auch hierzulande immer mehr Anhänger in seinen Bann zieht. Für Unkundige eher im Verborgenen gewachsen, für Disc-Golfer hingegen längst eine Selbstverständlichkeit: Am 12. und 13. April 2025 nahmen 144 Sportler teil und bewiesen ihre Handycap-starken Fähigkeiten.

Hiesiger Veranstalter war der Drehmoment-Bremen e.V., der aktuell vermutlich größte DiscGolf-Verein Deutschlands. Rundum bestens organsiert wurden die beiden Tage hauptsächlich vom Orga-Team, bestehend aus Daniel Wenkel, Tjark Rosing und Nils Weidler. Ein gewisser Teil der 144 Teilnehmenden kam unmittelbar aus Bremen, andere waren beispielsweise aus Rostock, Hamburg oder Hannover und Nordrhein-Westfalen angereist. Der deutsche Norden war insgesamt sehr stark vertreten.

Windstill und Sonnenschein, das freut den DiscGolfer

Gespielt wurden zwei Turniere, am Samstag bei allerbestem Wetter zunächst die Classics Open. Windstill und sonnig; umso besser zumal die Sportler nicht darauf achten müssen, ob sie mit oder gegen den Wind werfen müssen oder die Scheibe sogar von der Brise weggedrückt wird. Am Sonntag folgten die Classics Masters. Das Wetter wollte nicht mehr ganz so perfekt mitspielen. Oder wie einer der Teilnehmenden es ausdrückte: „Büschen windig hier.“ Von Jung bis Alt spielte an diesem Wochenende alles mit.

Körbe und Bahnen vorbereitet – die DiscGolfer ziehen ihren Bahnen

Kleine Einführung durch Co-Organisator Nils Weidler

Wir hatten Gelegenheit, uns mit Nils Weidler zu unterhalten, der uns freundlicherweise ein wenig in die Zusammenhänge einführte: „Die Masters sind die ältere Generation, die Open Classics kann jeder spielen, das ist die offene Klasse. Darin spielen u.a. die Frauen und die Junioren. Bei den Masters findet sich alles ab 40 Jahren aufwärts. Masters 40, 50, 60 und sogar 70. Bei den Frauen ist das Feld ein bisschen kleiner. Da gibt es nur die Masters 40, also ab 40 Jahren alles bunt gemischt.“

Wertung, Medaillen und Urkunden

Verbleibt die Frage, wie die Wertung erfolgt und ob es in dieser immer noch neuen Sportart überhaupt ein Ranking gibt. Dazu Nils Weidler: „In jeder Division, der Open-Klasse, der Frauen-Klasse und in der Junior-Klasse gibt es drei Plätze, die belegt werden können. Dafür gibt es dann Medaillen und Urkunden und das wird auch richtig ausgespielt.“ Beispielhaft gab es beim Open am Samstag und dem dritten Platz ein Stechen. Die bis dahin punktgleichen Spieler mussten in das sogenannte CTP. Wer dann dem Korb am nächsten komme, habe das CTP und somit den jeweiligen Platz gewonnen.

 

Nils Weidler, Co-Organisator der DiscGolf-Events am Bremer Weseruferpark

 

Als bislang nicht Involvierter muss man zunächst mal ein paar Fachtermini aufsaugen. Die sind grötenteils angelehnt an den Golfsport, wenngleich nicht immer identisch. So wird der Abwurf zunächst als „Drive zum Korb“ bezeichnet, anschließend erfolgt der „Approach“ und auf die letzten Meter wird „geputted“.

Interessanterweise werden für die jeweils unterschiedlichen Distanzen auch ebenso unterschiedliche Discs mit speziellen Flugeigenschaften verwendet. Und ja, die teilnehmenden Sportler haben mehr Discs in ihrem Trolley als Golfer, nebeneinander platziert, nach Farben und Eigenschaften sortiert. Mit trainierten Fähigkeiten fliegen die Golf-Discs auch mal um die 140 bis 150 Meter. Dabei sind sie aufgrund ihrer abweichenden Maße mit herkömmlichen Frisbees nicht vergleichbar.

Distance- und Fairway-Driver bis Mid-Range und Putter

Eine normale Frisbee – so Nils Weidler – sei größer, die DiscGolf-Scheibe etwas kleiner mit einem Durchmesser von im Schnitt fünfzehn bis maximal zwanzig Zentimetern. Ebenfalls vergleichbar mit dem Golf, nutzen die Sportler verschiedene Bauarten, so etwa den Distance-Driver und den Fairway-Driver, dann gibt es verschiedene Stabilitäten, außerdem einen Mid-Range und schlussendlich den Putter zum Putten oder auch zum Approachen.

Im Vorfeld wurden nicht nur die Greens vorbereitet, die Bahnen abgegrenzt, Distanzsignale gesetzt und die Körbe aufgebaut. Vielmehr gab es auch eine Ruhe- und Chill-Zone mit Kaffee sowie Merchandise und Discs, bei denen sich die Sportler nach Belieben eindecken konnten.

Sämtliche Farben der Discs haben eine Bedeutung und sagen etwas über die Flugeigenschaften aus

Geschwindigkeit inklusive – nicht an der Bahn lungern

Leicht mal unterschätzt wird die immense Geschwindigkeit der Flugscheiben. Am Rande der Bahn sollte man sich aus Sicherheitsgründen eher nicht aufhalten. Andernfalls werden Schaulustige von den Sportlern freundlich darauf hingewiesen, sich lieber zu entfernen. Vor einem Frisbee im Garten hat man üblicherweise keine Angst, doch diese Scheiben nehmen vollkommen andere Geschwindigkeiten auf. Und einen Golfball möchte man beim „weißen Sport“ auch nicht an den Kopf bekommen.

Mehr Discs im Trolley als Golfer Driver, Fairwayhölzer, Eisen, Wedges und Putter mit sich führen

 

Viel Zuwachs während der Corona-Zeit erfahren

Die Sportler reisen oftmals quer durch Deutschland zu den beliebtesten Plätzen, auch nach Skandinavien, wo der Sport bislang noch populärer ist. Dort habe DiscGolf einen ähnlichen Stellenwert wie hier Basketball. Insbesondere während der Corona-Zeit habe die Trendsportart allerdings auch hierzulande einen großen Zuwachs erfahren. Man durfte DiscGolf spielen und so seien damals viele Spieler – auch er selbst – hinzugekommen, sagt Nils Weidler.

Bremer Classics waren ein voller Erfolg

Die Classics waren der kleine Anteaser der Saison. Mit den Eindrücken der beiden Tage kann man nur davon ausgehen, dass die Fangemeinde alsbald deutlich größer wird. Zweifellos steckt eine Menge Potenzial für Sport, Frischluft und Gemeinsamkeit darin. Wir werden die Entwicklung gerne weiterhin beobachten. Die Bremer Classics jedenfalls waren ein voller Erfolg.

 

((Beitragsbild: Merch-Discs des Drehmoment Bremen e.V.))

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