Das Leid der Laboraffen hat ein Ende
Das Ressort der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz hat den Neuantrag von Prof. Dr. Andreas Kreiter auf Fortsetzung der Versuche an Primaten abgelehnt. Nach umfassender Prüfung des Antrags und der Beauftragung verschiedener Gutachter kam man zu dem Schluß, dass die Belastung der Versuchstiere nicht durch den angestrebten Erkenntnisgewinn gerechtfertigt werden kann und das Vorhaben damit ethisch nicht vertretbar ist.
Die Leiden der Makaken sind aus Sicht der senatorischen Behörde als schwer im Sinne der Europäischen Tierversuchsrichtlinie zu qualifizieren. Über Jahre hinweg wurde den Tieren regelmäßig Wasser entzogen, man hat sie im sogenannten Primatenstuhl fixiert und auch umfangreiche Kopfoperationen an ihnen vollzogen. Alles, um die „Raumzeitliche Dynamik kognitiver Prozesse des Säugetiergehirns“ zu erforschen. Die klinische Verwendbarkeit des angestrebten Erkenntnisgewinns ist allerdings ungewiss. Doch auch im Rahmen der Grundlagenforschung sind solche Tierversuche allenfalls dann vertretbar, wenn ein klinischer Anwendungsnutzen des zu erwartenden Erkenntnisgewinns in zeitlicher Nähe wahrscheinlich ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Versuch bereits über einen längeren Zeitraum in ähnlicher Form durchgeführt wird.
Ein Leben lang leiden
Affen sind sehr intelligente Tiere, die ihre Lebenswirklichkeit erfassen und unter den Folgen solche vielfacher Einschränkungen furchtbar leiden. Besonders problematisch: Makaken – wie im Übrigen fast alle Tiere – verbergen Schmerzen, Leiden und Schäden so lange wie möglich, um ihre Position innerhalb der Gruppe nicht zu gefährden und nicht interessant für Jäger zu werden. Dieses Verhalten zeigen Tiere auch im Labor. Neurophysiologische Versuche bedeuten ein Leben lang schwere Leiden und können bei Affen dazu führen, dass sich aufgrund der Belastung Verhaltensstörungen entwickeln. Doch je schwerer belastet das Tier ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Ergebnisse im Versuch verfälscht sein können.
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