Das Ende einer Ära – Philipp Bargfrede verabschiedet sich mit offenem Brief an die Fans

Sowohl Sebastian Langkamp als auch Philipp Bargfrede werden nicht weiter für Werder Bremen spielen. Das hatte Werders Geschäftsführer Sport, Frank Baumann, am 3. August verkündet. In einem offenen Brief richtete sich Bargfrede nun an die Fans und bedankte sich für die außergewöhnliche Zeit beim SV Werder Bremen.

Der Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede gilt als regelrechte Institution beim SV Werder Bremen. Seit 2004 ist er dem Verein treu geblieben und begann damals in der Juniorabteilung der Bundesligisten. Im Frühjahr 2008 hatte er dann seine ersten Einsätze in der Regionalliga Nord und spielte anschließend ab der Saison 2008/2009 für Werder Bremen II in der 3. Liga. Seit der Spielzeit 2009/2010 gehörte er zum Bundesligakader und hat seitdem ausschließlich für Werder Bremen gespielt. Für die Grün-Weißen absolvierte er ab 2009 insgesamt 205 Spiele und erzielte sechs Tore.

Vertrag nicht verlängert

Auf einer Pressekonferenz, am 3. August 2020, verkündete Geschäftsführer Sport Frank Baumann man werde die Verträge mit Philipp Bargfrede und Sebastian Langkamp nicht verlängern. Für den 31-Jährigen ist das das Ende einer Ära. Mitgeteilt hatte man ihm die Entscheidung am Telefon, da er zu diesem Zeitpunkt nicht in Bremen war, man hatte aber zuvor verabredet, ihm die Entscheidung sofort mitzuteilen. „Philipp war hier eine Art Institution. Das war menschlich keine leichte Entscheidung“, erklärt Frank Baumann. Trotzdem soll er dem Verein aber vorerst erhalten bleiben. Nach seinem Ende auf dem Platz wird er bei Werder ein Trainee-Programm starten.

Offener Brief an die Fans

In einem offenen Brief hat sich Philipp Bargfrede zum Abschied nochmal an die Fans und das Werder-Team gewand:

„Moin liebe Werderanerinnen und Werderaner,

wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, endet nun meine Zeit bei unserem Verein als Spieler. Ich möchte mich auf diesem Wege an euch wenden und mich bei euch bedanken! Wenn ich an die zurückliegende Zeit denke, kann ich nur sagen, dass es mich mit Stolz und großer Dankbarkeit erfüllt, eine so lange Zeit bei diesem einmaligen Verein erleben und mit prägen zu dürfen.

Dass ich den Weg, angefangen als Talentspieler in der U14 bis zu den zwölf Jahren bei den Profis, bei Werder gehen konnte, ist für mich etwas ganz Besonderes! Dafür möchte ich mich bei allen Mitspielern, Mitarbeitern und Trainern (obwohl mir keiner das Toreschießen beigebracht hat) im Verein bedanken.

Mein größter Dank richtet sich an Thomas Schaaf, der mir damals das Vertrauen und die Chance gegeben hat, in der Bundesliga zu spielen. Ein besonderer Dank gilt unseren Fans! Abendspiel, Flutlicht an und am besten noch ein wenig Nieselregen. Für mich gab es nie etwas Schöneres im Fußball als im Weserstadion vor diesen unfassbaren Fans einzulaufen, die jedes Mal wieder für eine dieser besonderen Atmosphären gesorgt haben. Euren Support für das Team und für mich persönlich werde ich nie vergessen!

Ihr habt uns getragen, durch gute Zeiten in der Euro- und Champions League, aber vor allem auch in den schwierigen Zeiten, in denen wir um den Klassenerhalt gekämpft haben. 2016 gegen Frankfurt war so ein Moment mit euch. Dafür werde ich immer meinen Hut vor euch ziehen!

Ich hätte mich gerne anders von euch verabschiedet, am liebsten in einem vollen Stadion, aber das ist in Zeiten von Corona nicht möglich. Jetzt freue ich mich auf das, was vor mir liegt und auf die neuen Herausforderungen die kommen werden. Denn ich fühle mich fit und möchte meine Karriere als Spieler weiter fortsetzen.

Danach wartet das Trainee-Programm auf mich. Dann werde ich mich freuen, ein neues Werder-Kapitel aufzuschlagen. Ich wünsche der Mannschaft, dem Trainerteam und allen Verantwortlichen im Verein nur das Beste und alles Gute für eine erfolgreiche neue Saison. Ich werde euch als Fan und mit großem Interesse verfolgen!

Grün-Weiße Grüße
Euer Philipp“

Weitere Fotos und Videos gibt es auch auf www.werder.de

Bild: Seit 2004 spielte Philipp Bargfrede für den SV Werder Bremen. Nun endet sein Vertrag. Bildquelle: Werder Bremen.