Bremerhavener Student Ulrich Kameni Ngango Veigne für ehrenamtliches Engagement mit DAAD-Preis ausgezeichnet

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In Bremerhaven kümmert sich Ulrich Kameni Ngango Veigne ehrenamtlich um internationale Studenten, die neu in Deutschland sind und sich erst mit der fremden Kultur und Sprache zurechtfinden müssen. Für sein herausragendes Engagement wurde der er nun vom Deutschen Akademischen Austauschdienst mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet.

Ursprünglich wollte der Kameruner Ulrich Kameni Ngango Veigne nur einen Sprachkurs in Deutschland absolvieren und danach zu seiner Familie nach Amerika reisen. Dann kam jedoch, wie so oft im Leben, alles anders.

„Weil ich mich hier wohlfühle und die deutsche Kultur und Sprache sehr mag, habe ich während meines Kurses immer mehr über ein Studium in Deutschland nachgedacht“, so der DAAD-Preisträger. Deshalb schrieb er sich zunächst an der Technischen Universität Clausthal für Wirtschaftsinformatik ein. Allerdings war ihm das Studium dort zu theoretisch, und so begab er sich auf die Such nach einer Hochschule mit mehr Praxisbezug.

Irrtum führt nach Bremerhaven

Letztlich führte dann ein Irrtum dazu, dass er sich an der Hochschule in Bremerhaven einschrieb. So hatte Kameni Ngango Veigne ursprünglich vor, wie sein Cousin an der Hochschule Bremen zu studieren. Ihm gefiel der Gedanke, jemanden vor Ort zu kennen. Bei der Bewerbung landete er dann jedoch auf der Plattform der Bremerhavener Hochschule.

„Ich kannte Bremerhaven nicht und dachte, dass es vermutlich zu Bremen dazugehört. Also habe ich mich dort eingeschrieben. Später habe ich mit meinem Cousin darüber gesprochen und ihn gefragt, ob wir auf dem gleichen Campus sind. Erst da habe ich erfahren, dass wir nicht mal an der gleichen Hochschule studieren“, erzählt der Student lachend.

Statt sich darüber lange Sorgen zu machen, wurde er lieber aktiv und machte sich auf den Weg. „Ich wollte mir die Stadt und die Hochschule ansehen und war sofort positiv überrascht. Mir war vorher nicht klar, dass der Campus direkt am Wasser liegt. Und die roten Gebäude finde ich auch sehr schön.“

Erfahrungen motivieren zu Engagement

An der Hochschule Bremerhaven knüpfte Kameni Ngango Veigne schnell neue Kontakte, unter anderen zu weiteren Studenten aus Kamerun. Doch obwohl er sich zu diesem Zeitpunkt schon länger in Deutschland aufhielt und auch die Sprache gelernt hatte, fiel der Studienstart nicht einfach.

Erschwerend hinzu kam, dass kurze Zeit später aufgrund der Coronapandemie keine Präsenzlehre mehr stattfinden durfte. Durch seine eigenen Erfahrungen und das Bedürfnis, nach der Pandemie neue Kontakte zu knüpfen, motiviert, entschied sich Ulrich Kameni Ngango Veigne dazu, sich für andere internationale Studenten zu engagieren.

Als der Aufruf des International Office, sich als Buddy zu bewerben, in seinem Mail-Postfach landete, zögerte er nicht lange. „Ich habe viel Interesse an anderen Kulturen und Sprachen. Das Buddyprogramm war für mich die perfekte Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und mich zu vernetzen. Außerdem wollte ich mein Englisch auffrischen. Das hatte sich in Deutschland ziemlich verschlechtert.“

Vom „Buddy“ zum Leiter der Lokalen Erasmus Initiative“

Zunächst wurde Kameni Ngango Veigne „Buddy“ für zwei thailändische Studierende. Seine erste Aufgabe war es, sie vom Flughafen abzuholen und zu ihrer Wohnung zu bringen. Dort sollte er beim Gespräch mit der Vermieterin als Dolmetscher helfen. Doch es kam ein wenig anders.

„Als ich am Flughafen ankam, warteten nicht nur zwei Studierende aus Thailand auf mich, sondern eine ganze Gruppe. Die anderen hatten eigentlich andere Buddys, die sie aber nicht gut erreichen konnten. Also hat sich herumgesprochen, dass es jemanden gibt, der hilft“, erinnert sich der Student. Im Laufe der Zeit habe sich eine Freundschaft entwickelt, die bis heute hält.

Das Engagement als Buddy blieb keine einmalige Sache: Ulrich Kameni Ngango Veigne hatte so viel Spaß an seiner Arbeit, dass er sich direkt erneut bewarb. Und viele internationale Studierende meldeten sich bei ihm, weil sie ihn als Buddy haben wollten. Später bot ihm das International Office die Leitung der Lokalen Erasmus Initiative (LEI) an. Hier engagiert er sich mit anderen lokalen Studenten für diejenigen, die im Rahmen eines Auslandssemesters an die Hochschule kommen.

„Mein Ziel ist, das tolle Gefühl, anderen zu helfen und Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen, an andere lokale Studierende weiterzugeben. Ich habe durch meine Arbeit viele Freunde gefunden.“

Großes Engagement führte zur Nominierung

Neben seinem Studium, eigenen Auslandaufenthalten, der Arbeit als Buddy und seiner Arbeit in der Lokalen Erasmus Initiative unterstützt Ulrich Kameni Ngango Veigne auch das Zentrum für Chancengerechtigkeit und Diversity und arbeitete bei der International Summer School 2024.

Für den DAAD-Preis nominiert wurde Ulrich Kameni Ngango Veigne von Prof. Dr. Dr. Gerhard Feldmeier, Dekan des Fachbereichs 2. „Herr Kameni ist mir persönlich als Student aus seinen Teilnahmen am Blended Intensive Programm sowie am Deutsch-Polnischen Gemeinschaftsseminar gut bekannt“, so der Dekan. Dort habe er sich er sich durch ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Empathie ausgezeichnet und als idealer Teamplayer und internationaler Brückenbauer fungiert.

„Als Werkstudent bei der Organisation und Durchführung unserer International Summer School 2024 übernahm er unter anderem die Betreuung der teilnehmenden Studierenden und Lehrenden aus aller Welt. Und auch als Vorsitzender der örtlichen LEI-Initiative unterstützt er ehrenamtlich und in fürsorglicher Weise internationale Studierende der Hochschule und trägt mit zahlreichen Aktionen zu deren guten sprachlichen, sozialen und kulturellen Integration bei“, erläutert der Professor die Nominierung.

Überreicht wurde der DAAD-Preis im Rahmen der Absolventenverabschiedung am 24. Januar 2025.

 

Bild oben: Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Alexis Papathanassis überreicht den DAAD-Preis an Ulrich Kameni Ngango Veigne.

Bildrecht: Felix Wabnik

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