Bremer Oberschule will Eliteschule des Sports werden – Antrag beim Deutschen Olympischen Sportbund eingereicht
Derzeit gibt es bundesweit insgesamt 43 Eliteschulen des Sports. Zu ihnen möchte bald auch die sportbetonte Oberschule an der Ronzelenstraße zählen. Einen entsprechenden Antrag hat die Senatorin für Kinder und Bildung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gestellt.
In den Eliteschulen des Sports (EdS) werden laut DOSB sportliche Talente unter dem Leitsatz „Weltmeister werden und den Schulabschluss schaffen“ in einem Verbundsystem aus Schule, Wohnen und Sport gefördert. Dabei werden Schule und Training so koordiniert, dass keiner der beiden Bereiche vernachlässigt werden muss und künftige Spitzenathleten ihre Zeit bestmöglich nutzen können.
Mittlerweile gibt es Eliteschulen des Sports in so gut wie jedem Bundesland. Einzige Ausnahme: Bremen. Das will die Oberschule an der Ronzelenstraße nun ändern.
140 seitenstarkes Konzept
„Ich wünsche der Oberschule an der Ronzelenstraße, dass der Deutsche Olympische Sportbund ihre herausragende Arbeit würdigt, ihre sportliche Exzellenz anerkennt und sie zur Eliteschule des Sports zertifiziert. Diesen Ritterschlag der Sportwelt hat sie sich für ihre großartige Förderung von Nachwuchstalenten mehr als verdient“, sagt Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp.
Schon heute wird die Oberschule von den drei Säulen Schule, Sport und Internat getragen. Der von Senatorin Aulepp gestellte Antrag beinhaltet deshalb ein 140 seitenstarkes Konzept, das die grundsätzlichen Aspekte der Arbeit der Schule beschreibt:
Dazu gehören Rhythmisierung (Trainings- und Lerneinheiten sowie Regeneration), Stundentafel, Schullaufbahnberatung, Kaderstruktur, Talentsichtung, Gesundheits- und Präventionsmanagement, sportgerechte Lebensweise, Ernährung sowie den Umgang mit psychischen Anforderungen. Hinzu kommt der Bereich des inklusiven Unterrichts, der ebenfalls sportbetont gelebt wird.
Auch drei Unterstützungsschreiben sind im Antrag enthalten: Eines von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, eines von Senatorin Aulepp selbst, sowie eines von Sport- und Innensenator Ulrich Mäurer.
Letztgenannter betont: „Die Oberschule bringt regelmäßig Talente wie beispielsweise die Sportgymnastin Julia Stavickaja, die Turnerin Karina Schönmaier und auch den Schwimmer Florian Wellbrock hervor. Ich unterstütze den Antrag der sportbetonten Oberschule an der Ronzelenstraße zur Zertifizierung zur Eliteschule des Sports mit voller Überzeugung. Dieser Titel ist nur folgerichtig für die erfolgreiche, sportliche Arbeit in der Schule.“
Oberschule an der Ronzelenstraße:
- 2000/ 2001: Kooperationsvereinbarung „Partnerschule des Leistungssports“ zwischen dem damaligen Senator für Bildung und Wissenschaft, dem damaligen Schulzentrum an der Ronzelenstraße und den Fachverbänden Schwimmen, Judo, Kunstturnen und Rhythmische Sportgymnastik.
- 2003/2004: Für Kadersport- Schüler werden sieben Schulstunden für sportartübergreifendes, sportartspezifisches Training freigeblockt. Das Training verantworten und organisieren die beteiligten Fachverbände, es wird durch das Lehkräfte-Trainer:innen-Modell unterstützt. Mittagessen in der Mensa der Uni, inklusive Hausaufgabenbetreuung durch studentische Hilfskräfte.
- 2006: Teilgebundener Ganztagsbetrieb mit Einrichtung einer eigenen Mensa.
- 2009: Einrichtung der Gymnasialen Oberstufe mit drei Profilen, eines davon Sport.
- Seit 2009: Ausbau der sportbetonten Schule.
- 2018: Sporttalente werden im Abitur-Stress durch Mentaltrainer unterstützt, Planungen für Mensaneubau und Wohnheim für auswärtige Schülerinnen und Schüler (Internat).
- 2018: Intensivierung der Bemühungen für die Zertifizierung zur Eliteschule des Sports.
- 2023: Einrichtung des Sportinternats in der Mary-Astell-Straße, Träger Bremer Hockey-Club.
- 2024: Eröffnung des neuen Sportzentrums Ronzelenstraße mit Sechsfach-Sporthalle, Seminarräumen und Kraftraum.
- Anfang 2025: Behörde stellt beim DOSB den Antrag zur Zertifizierung Eliteschule des Sports.
Die Senatorin für Kinder und Bildung finanziert fortlaufend den Leistungssportkoordinator, die Lehrkräfte- und Trainerstellen, den gesamten Schul- und Kadersportlerbetrieb in Schule und zum allergrößten Teil das Internat. Die Zertifizierung als EdS ist laut Bildungsressort seitens des Deutschen Olympischen Sportbund nicht mit finanziellen oder personellen Ressourcen hinterlegt.
Bild oben: Die doppelstöckige Sporthalle der Oberschule an der Ronzelenstraße bietet auf 6.600 Quadratmetern Platz für sechs Sportfelder und ist barrierefrei.
Foto: Olaf Mahlstedt
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