Bremer Kriminalstatistik 2019 – Straftaten im Land Bremen leicht gestiegen

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Insgesamt wurden im Jahr 2019 78.228 Straftaten im Land Bremen registriert. Das zeigt die Bremer Kriminalstatistik, die am 9. März von Innensenator Ulrich Mäurer und Polizeipräsident Lutz Müller vorgestellt wurde. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Straftaten somit um fünf Prozent gestiegen. Die Aufklärungsrate ist leicht gesunken – von 49,2 auf 48,7 im Land Bremen.

Die Zahl der Straftaten im Land Bremen ist 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Besonders bei Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SÄM) kann die Polizei keine Entwarnung geben. Hier stiegen die Fälle auf 1.603 an. In 1.234 dieser Fälle blieb es aufgrund wachsamer und misstrauischer Nachbarn oder Angehörigen jedoch lediglich beim Versuch. Der neue Leiter der Kriminalpolizei, Jürgen Osmers, sieht den Schwerpunkt weiterhin bei dieser Art der Deliksfälle: „Auch wenn die Täter in 77 Prozent der Fälle scheitern, müssen SÄM-Delikte ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben. Schon der bloße Versuch sorgt für Ängste und Beunruhigung bei den älteren Menschen.“

Sexueller Missbrauch von Kindern steigt

Ebenfalls sind Anstiege im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie Kinderpornografie sichtbar. Hier stiegen die Fälle im Jahr 2019 von 68 auf 112 beziehungsweise von 49 auf 105 Taten an. Laut der Ausführungen von Polizeipräsident Lutz Müller seien für diese Zahlen aber unter anderem konzentrierte Aktionen verantwortlich, in denen man Rückstände aufgearbeitet und seine Ermittlungsansätze in andere Bundesländer gegeben habe, wo die Hinweise dann, wie in Bremen auch, weiterbearbeitet wurden. Daher seien diese Zahlen kritisch zu betrachten.

Weiterhin gab es einen leichten Anstieg bei Einbrüchen in Bürogebäude und Werkstätten.

Positive Entwicklungen bei Diebstahl- und Raubdelikten

Positive Entwicklungen gab es dafür bei Diebstahl- und Raubdelikten. Raubtaten sanken 2019 zum fünften Mal in Folge von 816 auf 757 registrierte Taten. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, so Innensenator Mäurer. „Die Maßnahmen der Polizei zeigen Wirkung. Unser Ziel ist es zugleich, die Raubtaten noch weiter zu reduzieren, da jede dieser Taten Spuren bei den Betroffenen hinterlässt.“
Auch Diebstähle an Kraftfahrzeugen und Fahrrädern sank 2019.

Viele unbearbeitete Fälle

Insgesamt sei die Aufklärungsrate im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Einige Tausend Fälle seien 2019 unbearbeitet geblieben, so Lutz Müller. Grund dafür seien nicht zuletzt fehlende Mitarbeiter. Für zahlreiche Sonderkommissionen würden zudem zusätzlich Mitarbeiter abgezogen. Bei der Kriminalpolizei gab es 2019 insgesamt 15 solcher Ermittlungsgruppen, für die 130 Mitarbeiter zusammengezogen wurden. In einigen Fällen konnten durch diese Sonderkommissionen Erfolge verbucht werden. so konnte beispielsweise die „Soko Grab“ einen 42-Jährigen ermitteln, der geplant hatte, seine Ex-Frau zu töten und im dringenden Tatverdacht stand, Brandanschläge gegen Anwälte und Richter begangen zu haben. Einer anderen Ermittlungsgruppe mit 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelang es, einem 39-jährigen Pfleger nachzuweisen, dass er zwei Frauen ohne medizinische Notwendigkeit Insulin gespritzt hatte. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Derzeit werden noch weitere Einrichtungen auf Auffälligkeiten hin überprüft, in denen der Täter zuvor gearbeitet hatte. Knapp 20 Ermittlerinnen und Ermittler waren zudem in der „Soko Goetheplatz“ monatelang damit beschäftigt, den Angriff auf den damaligen Bremer AFD Vorsitzenden Frank Magnitz aufzuklären. Während es in diesem Fall nicht gelang, die Täter zu überführen, konnte die Ermittlungsgruppe „Rapunzel“ mehrere Beschuldigte ermitteln und U-Haftbefehle erwirken, denen vorgeworfen wird, im Frühjahr 2019 in diverse Büros und Geschäftsräume eingebrochen zu sein.

Wieso man die Bremer Kriminalstatistik und auch andere Statistiken dennoch immer mit Vorsicht betrachten sollte, zeigt das Team von „buten un binnen“ (Radio Bremen) in einem Video:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.butenunbinnen.de zu laden.

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