Bremer Arbeitnehmer leisten fast neun Millionen Überstunden pro Jahr – Arbeitgeber sparen Millionen

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Bremer Mitarbeiter sind offenbar fleißig. So leisteten sie letztes Jahr 8,8 Millionen Überstunden. Das geht aus dem aktuellen Mikrozensus hervor, den das Pestel-Institut für die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erstellte. Etwa die Hälfte davon blieb unbezahlt. Die Gewerkschaft kritisiert das scharf.
 
Somit haben die Mitarbeiter etwa 4,8 Millionen Überstunden ohne Entlohnung abgeleistet. Das entspricht etwa 120 Millionen Euro, die die Arbeitgeber einsparten.
 

Besonders Tourismusbranche betroffen

Die Gewerkschaft rät den etwa 18.300 Beschäftigen, die in der Wesermetropole im Tourismus und Gastgewerbe tätig sind, ihre Überstunden genau aufzuschreiben. Auch, weil dort regelmäßig an Wochenenden, Feiertagen und spätabends gearbeitet wird. der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler mahnt: „In vielen Hotels, Gaststätten und Pensionen ist Mehrarbeit zum Nulltarif gerade im Sommer an der Tagesordnung. Damit gehen ausgerechnet denen wichtige Einkünfte verloren, die auf jeden Cent angewiesen sind.“
 
Besonders Minijobber – an der Weser 9.400 -, die als Saisonkräfte arbeiten, müssten auch unbezahlte Überstunden leisten. Da gut die Hälfte aller Arbeitsplätze in Bremen im Tourismus und Gaststättengewerbe anfielen, seien zahlreiche Arbeitskräfte betroffen.
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Gewerkschaft gegen Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes

Mit ihrer Kampagne „#fairdient“ will die Gewerkschaft den insgesamt 1,6 Millionen Mitarbeitern im Gastgewerbe eine Stimme geben. Auch der Schutz bestehender Arbeitsstandards liegt dabei im Fokus. So dränge der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die Bundesregierung, die Arbeitszeiten noch flexibler zu gestalten. „Im Klartext geht es um ein Durchlöchern des Arbeitszeitgesetzes und die Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit auf bis zu 13 Stunden“, warnt Zeitler.
 
Dabei mache zu viel Arbeit wissenschaftlich erwiesen krank. Schon heute klage jeder dritte Beschäftigte in Deutschland bei Mehrarbeit über Schlafstörungen, Erschöpfung und Rückenschmerzen. Auch die Unfallgefahr steige dabei. Denn Aufmerksamkeit und Konzentration ließen mit Mehrarbeit nach.
 
Foto: Mitarbeiter in Bremen haben letztes Jahr 8,8 Millionen Überstunden geleistet. Etwa die Hälfte davon blieb unbezahlt.
 

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