Bremer Ärzte verschreiben weniger Antibiotika – Kampf gegen resistente Keime

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Die Ärzte in Bremen haben 2017 zwei Prozent weniger Antibiotika verschrieben als noch 2007. Das geht aus einer Auswertung der KKH Kaufmännischen Krankenkasse hervor. Im Schnitt bekamen Patienten je eine Verordnung, 2007 waren es noch 1,1. In Niedersachsen war der Rückgang gleich hoch. Bundesweit ging die Verschreibung sogar um zehn Prozent zurück.
 
Antibiotika zählen zu den wichtigsten Medikamenten, mit denen zahlreiche, von Bakterien verursachte Krankheiten bekämpft werden können. Dazu gehören Lungen- und Hirnhautentzündungen. Doch ihr übermäßiger Einsatz kann dazu führen, dass Bakterien gegen sie resistent werden.
 

Viele Verschreibungen unnötig

Ein Grund für Resistenzen sind unnötige Verschreibungen, erklärt Sven Seißelberg, Apotheker der KKH: „Bei Grippe und Erkältungen sind Antibiotika in der Regel wirkungslos, denn zu 90 Prozent werden die Infekte von Viren ausgelöst.“ Und denen machen Antibiotika nichts aus. Auch der übermäßige Einsatz in der Tiermast führe zu resistenten Krankheitserregern, da die Wirkstoffe über das Fleisch auf Menschen übergehen können.
 
„Der bei Mensch und Tier zu häufige und oft nicht zielgenaue Einsatz hat zur Folge, dass Bakterien resistent gegen die einstige medizinische Wunderwaffe werden“, sagt Seißelberg. Denn eine kleine Menge reiche nicht aus, um alle Krankheitserreger zu töten. Die Überlebenden können so Resistenzen entwickeln. Im Ernstfall führt das dazu, dass bakterielle Infektionen nur noch mühsam behandelt werden können.
 

Rat vom Arzt oder Apotheker

Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, wenn es medizinisch nötig ist. Und auch dann nur so oft, wie nötig sei, rät Seißelberg. Die zurückgehenden Verschreibungszahlen seien daher ein Schritt in die richtige Richtung. Patienten sollten sich zudem an ihren Arzt oder Apotheker zu Dosis, Einnahmezeit und anderen Faktoren zur Medikamenteneinnahme wenden.
 
Zum Schlucken sollte Wasser benutzt werden, da Milch oder Fruchtsäfte die Wirkung der Medikamente hemmen können. Alkohol sollte während des Einnahme-Zeitraums ebenfalls nicht getrunken werden. Die Antibiotika sind am besten so lange wie verschrieben einzunehmen, um die erfolgreiche Bekämpfung der Erreger zu garantieren. Übrig gebliebene Medikamente sollten nicht an Dritte weitergegeben oder die Toilette hinuntergespült werden. Apotheken oder der Restmüll seien die richtigen Anlaufstellen.
 
Symbolbild: Im Bremen werden weniger Antibiotika verschrieben.
 

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