Bremens erste Elektrobus-Flotte geht auf Linie

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Die Bremer Straßenbahn (BSAG) geht den nächsten Schritt zu einem emissionsfreien Personennahverkehr in der Hansestadt: Ab heute befördern die Fahrzeuge der ersten eigenen BSAG-E-Bus-Flotte Fahrgäste. Zunächst sind fünf Fahrzeuge vom Typ eCitaro des Herstellers Mercedes Benz im Einsatz.

Noch in diesem Jahr kommen 15 weitere hinzu. Einen ersten Eindruck von den neuen batteriebetriebenen Bussen gab es gestern auf dem Bremer Marktplatz bei der öffentlichen Vorstellung der Fahrzeuge. Interessierte hatten dort die Gelegenheit, sich ein Bild von den Elektrobussen zu machen und sich im BSAG-Infomobil die Technik erklären zu lassen. Im Anschluss fuhr der erste Bus seine »Premierenschicht« auf der Linie 28 (Überseestadt-Universität).

Moderner Antrieb und komfortable Ausstattung

Ab sofort werden die modernen E-Busse neben der Linie 28 unter anderem auf den Linien 61 (Sandhausen-Stromer Straße) und 62 (Hasenbüren-Rablinghausen) eingesetzt. Die Fahrgäste, aber auch die Anwohnerinnen und Anwohner profitieren von den deutlich leiseren Fahrzeugen. Zudem sind die Busse klimatisiert und dank des Rollstuhl-Lifts barrierefrei. Sie bieten darüber hinaus auf Sonderstellflächen Platz für Kinderwagen und Rollstühle an Bord. Angetrieben werden die eCitaro durch einen bis zu 252 Kilowatt (kW) starken Elektroantrieb. Das entspricht umgerechnet rund 340 PS. Den Strom liefern Festkörperbatterien mit einer Ladekapazität von 441 Kilowattstunden (kWh).

»Mit den neuen eCitaro-Bussen von Mercedes Benz verfügt die BSAG über einen technisch innovativen und leistungsstarken Fahrzeugtyp mit einer Reichweite von bis zu 320 Kilometern pro Aufladung«, betont Hajo Müller. »Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit, des Komforts und der Klimafreundlichkeit eignen sie sich ideal für den Einsatz im BSAG-Netz«, ergänzt der Vorstandssprecher der BSAG. Dem Start der ersten eigenen BSAG-Elektrobus-Flotte sei ein intensiver Entscheidungsprozess vorausgegangen. In den vergangenen Jahren habe die BSAG batteriebetriebene Busse verschiedener Hersteller getestet und sich eng mit anderen Verkehrsunternehmen ausgetauscht. »Wir freuen uns sehr, dass die ersten fünf E-Busse jetzt in den regulären Fahrbetrieb geben. Dies ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem lokal emissionsarmen Personennahverkehr.«

Ein Baustein in der Vekehrswende

Gefördert wurde der Kauf der ersten Fahrzeuglieferung und der Lade-Infrastruktur zum Start vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS). »Ohne Elektromobilität ist die Verkehrswende mit dem Ziel eines klimafreundlichen ÖPNV nicht zu realisieren«, erläutert Bremens Mobilitätssenatorin und BSAG-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Maike Schaefer. »Die neuen Elektrobusse sind eine unerlässliche Komponente, um umweltschädliche Emissionen spürbar zu reduzieren. Dank der ersten eigenen E-Bus-Flotte kann die BSAG zum Beispiel jährlich mehr als 1000 Tonnen CO2 einsparen.«

Die fünf E-Busse sind erst der Auftakt dazu, den Bus-Fuhrpark auf komplett Elektromobilität umzustellen. »Bereits Ende 2022 haben wir in Bremen insgesamt 20 E-Busse im Einsatz. In den kommenden Jahren folgen dann weitere. Sie ersetzen die 220 dieselbetriebenen Fahrzeuge der heutigen Flotte. Die Umstellung der gesamten
Busflotte wird bis in die 2030er-Jahre dauern«, berichtet Thorsten Harder, Technischer Vorstand der BSAG. Hinzu komme die notwendige Infrastruktur mit Ladesäulen auf den Betriebshöfen, Stromversorgung, Brandschutzvorkehrungen sowie die Anpassung der Werkstätten. »Alle Betriebshöfe müssen sukzessive baulich und betrieblich auf die neuen Anforderungen ausgerichtet werden.«, erläutert Thorsten Harder. Konkret stehen als Lade-Infrastruktur für die ersten fünf Busse jeweils eine feste Ladesäule auf dem Betriebshof in der Bremer Neustadt zur Verfügung. Hinzu kommen drei mobile Ladegeräte. »Mit jedem weiteren batteriebetriebenen Bus wird die Infrastruktur ausgebaut«, gibt Thorsten Harder einen Ausblick. Wichtig sei darüber hinaus die Schulung und Einweisung der Mitarbeitenden.

„Eletrisierte“ Mitarbeiter

»Für den reibungslosen Einsatz der neuen elektrischen Busse werden insgesamt 375 Fahrer:innen der BSAG in Theorie und Praxis geschult«, berichtet BSAG-Vorständin und Arbeitsdirektorin Monika Alke. Zwar ändere sich im »Cockpit« nichts, da es so aufgebaut ist wie das der dieselbetrieben Mercedes-Busse. Allerdings sei das Fahrverhalten ein anderes. »Die Fahrenden müssen zum einen aufmerksamer sein, weil sich die Fahrzeuge deutlich leiser durch den Straßenverkehr bewegen und von Passant:innen überhört werden können. Zum anderen ist aufgrund des leistungsstarken Antriebs die Beschleunigung höher«, erläutert Monika Alke. Wichtig war zum Start der E-Bus-Flotte zudem die Einweisung der Mitarbeitenden in den Werkstätten. »Sie sind die Expert:innen für die neue E-Technik und Garant für den zuverlässigen Betrieb der eCitaro-Busse«, betont Monika Alke.

Bild (von links): Hajo Müller (Vorstandssprecher der BSAG), Dr. Maike Schaefer (Mobilitätssenatorin und Aufsichtsratsvorsitzende der BSAG), Monika Alke (Vorständin und Arbeitsdirektorin der BSAG) sowie Thorsten Harder (Technischer Vorstand der BSAG)
Bildquelle: BSAG

 

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