Bremens Ekel-Liste: Hier werden Hygiene-Verstöße von Restaurants und Geschäften behördlich veröffentlicht

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In Gastronomie-Betrieben und Supermärkten sollte es hygienisch zugehen. Immerhin wird dort mit Lebensmitteln gearbeitet. Doch nicht immer wird von den Betreibern auf ausreichende Sauberkeit geachtet. Um Verbraucher im Sinne der Transparenz zu informieren, werden Verstöße von der zuständigen Behörde für sechs Monate veröffentlicht. Ein Blick in Bremens „Ekel-Liste“.  

Der Veterinärdienst des Landes Bremen (LMTVet) ist verpflichtet, lebensmittelrechtliche Verstöße unter Nennung der Bezeichnung des Lebensmittels oder Futtermittels sowie unter Nennung des Lebensmittel- oder Futtermittelunternehmens, unter dessen Namen das Lebensmittel oder Futtermittel hergestellt oder behandelt oder in den Verkehr gelangt ist, für sechs Monate zu veröffentlichen. Anschließend wird der Eintrag gelöscht. Hintergrund für diese Maßnahme ist Paragraph 401a des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB).

Der LMTVet veröffentlicht dazu auf seiner Internetseite die bei Kontrollen festgestellten Mängel der zurückliegenden sechs Monate in einer Liste. Darauf zu finden ist neben den Verstößen auch Name und Anschrift des Betriebes. So verlangt es das Gesetz. Auch ob der Mangel bei einer Nachkontrolle verschwunden war, wird erfasst.

Bei den Verstößen handelt es sich nicht immer nur um Kleinigkeiten. Hier ein paar aktuelle Beispiele aus der Liste:

Mäusekot im Spülbereich eines Restaurants

Über die Kontrolle in einem Restaurant in Bremen (veröffentlicht am 12. März) heißt es unter anderem: „Im Betrieb wurde ein Mäusebefall festgestellt. Der Befall wurde in diversen Bereichen der Betriebsstätte festgestellt. Schwerpunktmäßig wurde ein teilweise erheblicher Nachlass von Mäusekot im Bereich der Küche festgestellt. Die Kotspuren waren deutlich sichtbar und befanden sich größtenteils in den Rand- und Eckbereichen des Fußbodens, im Bereich des Fensterrahmens, unter/auf bzw. hinter den Einrichtungsgegenständen (Konvektomat,Fasskühlbox, Spülbereich) sowie unmittelbar in mehreren Edelstahlbehältnissen in denen diverse Bedarfsgegenstände wie z.B. Messer, Nudelholz, Kartoffelpresse und Rührlöffel usw. gelagert wurden.“ Immerhin: Bei einer Nachkontrolle waren die Mängel beseitigt.

Fettrückstände im China-Restaurant

Bei einem China-Restaurant machten die Kontrolleure äußerst unappetitliche Entdeckungen (veröffentlicht am 29.2.24): „Die Dunstabzugsanlage über der Kochfläche war massiv und grobflächig mit dunklen Fettrückständen älteren Ursprungs verunreinigt. Es drohte teilweise die Gefahr von herabfallenden Fettrückständen in den Kochbereich. Auch die Beleuchtung der Dunstabzugsanlage war mit bräunlichen, bereits tropfenförmigen Fettrückständen stark verunreinigt. Eine Reinigung in angemessener Intensität und Häufigkeit wurde augenscheinlich nicht vorgenommen.“ Zwei Tage später waren die Mängel beseitigt.  

Mäusekot im Backwarenregal –

Keine hinreichende Reinigung

Ein weiteres Beispiel aus einem Supermarkt in Bremen, veröffentlicht am 29. Februar 2024, Zitat : „In mehreren Bereichen der Betriebsstätte Umpackraum für offenen Backwaren, im gesamten Lagerbereich, im Regalbereichen für vorverpacktes Schnittbrot, im Regalbereich für Zeitschriften links neben dem SB-Regal offene Backwaren, auf Paletten mit Getränkeflaschen und im gesamten SB-Regal für offene Backwaren wurden teilweise ein erheblicher Nachlass von Mäusekot festgestellt. Aufgrund der vorgefundenen Kotspuren ist sicher davon auszugehen, dass eine hinreichende Reinigung dieser Bereiche teilweise nicht stattgefunden hat. Dem bereits bei vorangegangenen Kontrollen festgestellten Umfang des Schädlingsbefalls wurde nicht in ausreichendem Maße entgegengewirkt.“ Bei einer Kontrolle vier Tage später waren die Mängel behoben.

Großflächige Verschmutzungen beim Pizza-Dienst

Nach dem Behördenbesuch bei einem Pizza-Dienst der Hansestadt heißt es in der Veröffentlichung vom 3. Februar 2024: „Der Wand-Fußbodenbereich rechts neben dem Gasherd, war massiv, großflächig mit älteren Fettablagerungen sowie Lebensmittelresten verschmutzt. Weitere fettige ältere Verschmutzungen wurden in diesem Bereich am Regaltisch und den Regalböden sowie dem sich dahinter befinden Gitterheizkörper festgestellt. Sämtliche Fußbodenbereich unter den Gerätschaften waren großflächig, massiv mit älteren Fettablagerungen sowie Lebensmittelresten verschmutzt.“ Immerhin: Bereits am nächsten Tag waren die Mängel beseitigt.

Verdorbenes Zanderfilet in der Kühlung

In einem Restaurant machten die Kontrolleure ebenfalls eine unangenehme Entdeckung: „Zum einen wurden verschieden Fischfilets zusammen, in der eigenen Produktflüssigkeit, in mehreren Kunststoffschalen in der Untertischkühlung der Küche gelagert vorgefunden. Es wurde eine Produkttemperatur von + 4,4° C der Fischfilets festgestellt. Beim Anheben des Deckels einer Kunststoffschale wurde ein deutlicher, stechender-säuerlicher Verderbnisgeruch beim Zanderfilet festgestellt.“

 

Dies sind nur einige von insgesamt über 30 Beispielen. Wer selbst einen Blick hineinwerfen mag: Hier geht’s zur Hygienemängelliste:

https://www.lmtvet.bremen.de/lebensmittel/lebensmitteltransparenz/veroeffentlichung-gem-40-1a-lfgb-15457

 

 

Symbolbild oben:  Lebensmittelkontrolleure bekommen mitunter einiges zu sehen.

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