Bremens Bürgermeister Bovenschulte: „Bund muss Raumfahrtprogramm finanzieren“

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Im Rahmen der Tagung „Airconnect“ der IG Metall mit den Personalräten aus der Luft- und Raumfahrtbranche hat Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte ein klares Bekenntnis zu dieser Industrie am Standort Bremen abgegeben. Dabei forderte er vom Bund, unverändert die benötigten Mittel für die Raumfahrt zur Verfügung zu stellen. Auch für den Militärtransporter Airbus A400M sei Sicherheit notwendig.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte wörtlich: „Die Raumfahrtsparte und der A400M sind für den Standort von zentraler Bedeutung. Das werden wir uns nicht nehmen lassen. Es wäre ein ganz falsches Signal, wenn in diesen Umbruchzeiten das Bundeswirtschaftsministerium die Budgets für das deutsche Raumfahrtprogramm und den deutschen Beitrag zur ESA drastisch kürzen würde.“ Das hätte dramatische Folgen für die deutsche Raumfahrt, so Bovenschulte.

Bremen, City of Space

Zudem erinnerte der Bürgermeister daran, dass in der Bremer Luft- und Raumfahrt mehr als 140 Unternehmen und 20 Institute mit rund 12.000 Beschäftigten tätig seien. Gemessen an der Einwohnerzahl habe Bremen damit die höchste Beschäftigungsdichte in diesem Bereich in Deutschland. „Seit über 60 Jahren ist die internationale Raumfahrt mit all ihren Erfolgen ohne Bremen nicht denkbar und nicht umsonst und nicht ohne einen Hauch Stolz nennen wir uns auch ‚City of Space‘.“

ESA-Ministerratskonferenz in Bremen

Im kommenden Jahr findet die ESA-Ministerratskonferenz in Bremen statt. Bovenschulte: „Es wäre ein Armutszeugnis, wenn Deutschland ausgerechnet auf dieser Konferenz im eigenen Land weniger zur europäischen Raumfahrt beitragen würde als bei der letzten 2022 in Paris.“ Der Bund müsse die Raumfahrtprogramme den Erfordernissen entsprechend ausgestalten. „Und zwar nicht nur, um Airbus Space zu helfen, sondern um die Raumfahrt als Treiber technischen und gesellschaftlichen Fortschritts sowie wirtschaftlichen Wachstums als Ganzes zukunftsfest aufzustellen.“

Bundesländer solidarisch

Er wisse mit dieser Forderung auch die übrigen Bundesländer an seiner Seite, so der Bürgermeister. „Raumfahrt ist Bundesaufgabe, die finanzielle Ausstattung der Bundesländer lässt eigene Raumfahrtprogramme nicht zu und das ist auch nicht sinnvoll.“

Management in der Pflicht

Doch auch das Management nimmt er in die Pflicht: Die hohen Verluste der Raumfahrtsparte hätten auch mit Entscheidungen der Airbus-Konzernleitung in der Vergangenheit zu tun. Es sei bedauerlich, dass sich Airbus trotz eines Gewinns in Höhe von immerhin vier Milliarden Euro in 2023 sich nicht in der Lage sehe, den Wandel weg von der rein staatlichen Raumfahrt hin zu mehr Wettbewerb zu gestalten und die entsprechenden unternehmerischen Prozesse einzuleiten.

Zukunft für den A400M gefordert

Beim Blick auf die Luftfahrt gehe es aktuell vor allem um die Zukunft des Airbus A400M, des Militärtransporters. Bovenschulte: „Wir erleben aktuell auch beim A400M eine Situation, die für unseren Standort in Bremen nicht einfach ist. Es gilt auch hier: Wir werden dafür eintreten, diesen Bereich zu erhalten und zu sichern. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der vom Bundeskanzler zu Recht ausgerufenen Zeitenwende muss sichergestellt werden, dass der A400M eine Zukunft hat.“

 

Symbolbild oben: Bremens Bürgermeister Bovenschulte sieht sowohl den Bund als auch das Management in der Verantwortung.

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