Bremen will Willkommensschulen stärken – Bedarf an Schulplätzen für geflüchtete Kinder wächst

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Angesichts der weiterhin steigenden Zahl geflüchteter Kinder und Jugendlicher nimmt der Bedarf an Schulplätzen in den Willkommensschulen in Bremen deutlich zu. Um dem gerecht zu werden, hat der Senat in seiner Sitzung am 29. Oktober Pläne zur Verstetigung und Erweiterung der Willkommensschulen beschlossen. Die geschätzten Kosten für die erforderlichen baulichen Maßnahmen betragen insgesamt etwa 625.000 Euro.

Insgesamt beläuft sich die Zahl der in Bremen unterrichteten geflüchteten Schüler derzeit auf circa 2.000 an allgemeinbildende Schulen. An den vier Standorten der Willkommensschulen werden zurzeit fast 650 Schüler im Alter von 11 bis 16 Jahren unterrichtet (Stand September 2024), darunter viele geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine.

Die kontinuierliche Zuwanderung von 30 bis 40 neuen Jugendlichen aus allen Herkunftsländern pro Monat erfordere jedoch dringend zusätzliche Kapazitäten. So wird noch im laufenden Schuljahr ein weiterer Bedarf von mindestens 400 Schulplätzen erwartet.

Für die Herbst- und Wintermonate ist zudem eine starke Zunahme der Zuwanderung aus der Ukraine zu erwarten, da durch die Zerstörung der Infrastruktur in vielen Gebieten der Ukraine kaum noch durchgängige Schulungsangebote für schulpflichtige Kinder vorgehalten werden könnten.

Willkommensschulen als fester Bestandteil des Bremer Schulsystems

„Wir müssen sicherstellen, dass geflüchtete Kinder und Jugendliche Zugang zu Bildung erhalten, um ihnen schnell die Möglichkeit zu geben, Teil unserer Gesellschaft zu werden. Die Willkommensschulen sind ein entscheidender Baustein dafür. Wir arbeiten intensiv daran, die notwendigen Kapazitäten und Räumlichkeiten zu schaffen,“ dazu die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp.

Um weitere Aufnahmen von neu zugewanderten Schülern gewährleisten zu können, brauche es über die Regelschul-Kapazitäten in den diversen Jahrgängen hinaus die Willkommensschulen als festen Bestandteil des Bremer Schulsystems. Hierzu sei eine bedarfsorientierte Verstetigung mit mindestens 1.150 Schulplätzen vorgesehen. Dies umfasse Maßnahmen zur Ertüchtigung des Brandschutzes an der Ellmersstraße und die Planung eines dauerhaften Standorts in Bremen-Nord.

Die Änderung des Schulgesetzes befindet sich aktuell im Beteiligungsverfahren. Die Willkommensschulen werden unter wissenschaftlicher Begleitung zu abschlussorientierten Schulen mit sprachsensiblem Fachunterricht und Intensivunterricht in Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache ausgebaut. Dies soll einerseits den schnellen Zugang zur deutschen Sprache sowie andererseits die Durchlässigkeit ins regelhafte Oberschulsystem gewährleisten.

Überblick über die Willkommensschulen

So viele  Schüler werden aktuell an den bestehenden Standorten der Willkommensschulen unterrichtet:

  • Willkommensschule an der Ellmersstraße: Hier sind derzeit 285 Schüler in 20 Klassen untergebracht.
  • Stresemannstraße: Diese Schule betreut aktuell 167 Schüler.
  • Überseeinsel: Hier werden derzeit im Schichtbetrieb bis zu 90 Kinder im Grundschulalter aus neun Landesunterkünften mit einem ersten tagesstrukturierenden Angebot versorgt. Bis zur Umsetzung von Räumlichkeiten in weiteren Landesunterkünften werden die Kinder aus allen Landesunterkünften in der Stadt Bremen mithilfe eines Fahrdienstes im Schichtbetrieb unterrichtet.
  • Bremen-Nord: In der Helsinkistraße begann im Mai die Beschulung von 42 Schülern in Mobilbauten, seit Beginn des Schuljahres 2024/25 werden dort 73 Schüler in den Jahrgängen 5-10 unterrichtet.
  • Ohlenhof: Am Standort Ohlenhof werden aktuell 121 ukrainische Schüler beschult.

 

 

Bild oben: Sascha Karolin Aulepp, Senatorin für Kinder und Bildung

Foto: Senatspressestelle

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