Bremen und Niedersachsen schließen Pakt zur Trinkwasserversorgung

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Zu 80 Prozent wird das Trinkwasser der Stadt Bremen aus dem niedersächsischen Umland bezogen. Ein Wasserpakt, der heute, am 30. Oktober, zwischen den beiden Bundesländern geschlossen wurde, enthält Leitlinien zur künftigen Zusammenarbeit. Diese sollen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und zur Stärkung der Nachhaltigkeit bei der Trinkwasserversorgung in der Freien Hansestadt beitragen.

Zunehmende Dürreperioden, eine veränderte Niederschlagsverteilung, saisonale Schwankungen bei der Neubildungsrate von Grundwasser und der gesteigerte Trinkwasserverbrauch an Hitzetagen – all diese Faktoren haben Auswirkungen auf den Trinkwasserverbrauch in Bremen.

Um in der wichtigen Frage der Daseinsvorsorge bei der Trinkwasserversorgung zukünftig enger zusammenzuarbeiten, haben die Bremer Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf und der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer mit dem Wasserpakt gemeinsame Grundsätze zur Kooperation bei der Trinkwasserversorgung unterzeichnet.

Zum Hintergrund: Die zur Wasserversorgung Bremens genutzten Wasserkörper erstrecken sich über die Landesgrenzen hinweg und werden von beiden Ländern gemeinsam genutzt und bewirtschaftet. Jährlich werden etwa 27 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus Niedersachsen von den Harzwasserwerken, dem Oldenburg-Ostfriesischen-Wasserverband und dem Trinkwasserverband Verden in die Stadtgemeinde Bremen geliefert.

„Neue solide Grundlage für die Trinkwasserversorgung“

Bremen und Niedersachsen sind sich mit der Vereinbarung einig, dass beide Länder bei der Versorgung mit Trinkwasser gleichbehandelt und der Bedarf jeweils abgedeckt wird.

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: „Die Sicherheit der Versorgung mit Trinkwasser für alle Bremerinnen und Bremer ist von größter Bedeutung. Mit der Vereinbarung schaffen wir eine neue solide Grundlage für die Trinkwasserversorgung Bremens und arbeiten dabei noch enger mit Niedersachsen zusammen.

Gemeinsam können wir uns so auf die Auswirkungen der Klimakrise vorbereiten, die uns unter anderem längere Dürreperioden bringt.“

Wasserversorgung Bremens soll zukünftig nachhaltiger erfolgen

Im Vertrag festgehalten ist zudem Niedersachsens Anerkennung, dass das Land Bremen zu überwiegenden Teilen auf Wasserressourcen auf dem Gebiet des Landes Niedersachsen angewiesen ist.

„Die Stadt Bremen kann sich nicht allein aus eigenen Wasserquellen versorgen. Es ist daher geboten, dass wir als Nachbarn bei der Trinkwasserversorgung zusammenarbeiten“, so Christian Meyer, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Im Gegenzug verpflichtet sich Bremen zu einer sparsamen Verwendung von Wasser und wird hierzu den Bedarf regelmäßig überprüfen.

Um auf zukünftige Herausforderungen besser reagieren zu können, wollen Bremen und die regionalen Wasserversorgungsunternehmen in Niedersachsen die bestehende Zusammenarbeit ausbauen, Kooperationen schließen und gemeinsame Handlungsoptionen entwickeln.

Beide Länder unterstützen die Entwicklung von Ansätzen zur flächendeckenden Ermittlung von Wassereinsparpotentialen. Auch die Wasserförderungen zur Versorgung Bremens soll im Hinblick auf die jeweiligen Naturräume Niedersachsens künftig nachhaltiger erfolgen.

Meyer betont: „Auch die Klimakrise macht an Ländergrenzen nicht halt. Umso mehr gilt es, die begrenzten Grundwasserressourcen zu schützen und sparsam zu nutzen. Es braucht integrierte Ansätze und gemeinschaftliche Anstrengungen, um künftig sowohl die Versorgungssicherheit als auch die nachhaltige Nutzung unserer wertvollen Trinkwasserressourcen sicherzustellen.“

Nächste Schritte bereits in Planung

Als nächsten Schritt will Bremen noch in diesem Jahr ein landesweites Trinkwasserversorgungskonzept für den Zeitraum bis 2050 veröffentlichen. Das Land Niedersachsen hatte bereits im Jahr 2022 ein Wasserversorgungskonzept erstellt.

 

Symbolbild: Pexels / Skitterphoto

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