Bremen impft gegen Affenpocken

Das Gesundheitsamt Bremen impft bereits seit Dienstag medizinisches Personal und Personen mit Risikofaktoren, die schon länger auf der Warteliste für eine Impfung gegen Affenpocken stehen.

Nun können auch die HIV-Schwerpunktpraxen im Land Bremen den Impfstoff bestellen und ihren Patientinnen und Patienten Impfungen anbieten. Bisher hat das Land rund 1.860 Impfdosen erhalten und rechnet in den nächsten Wochen mit einer weiteren Lieferung. Für den vollständigen Impfschutz werden zwei Impfdosen empfohlen: Eine erste Impfung für den Basisschutz, eine zweite zur Auffrischung soll innerhalb von zwei Jahren verabreicht werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell die Indikationsimpfung für Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko. Dazu zählen derzeit Männer ab 18 Jahren, die Sex mit Männern und dabei wechselnde Partner haben. Außerdem können sich Beschäftigte in Speziallaboratorien impfen lassen, die mit infektiösen Laborproben in Berührung kommen.

18 Fälle in Bremen

Das Affenpockenvirus ist mit dem klassischen Pockenvirus verwandt und tritt normalerweise bei Nagetieren auf – es kann jedoch auch vom Tier auf den Menschen und von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das Virus wird durch sehr engen Körperkontakt weiter gegeben, kann aber auch außerhalb des Körpers überleben, wodurch in seltenen Fällen über gemeinsam genutzte Gegenstände Infektionen auftreten können. Zwar verlaufen die meisten Infektionen mild, es kann jedoch auch schwere und tödliche Verläufe geben. Nachdem Ende Juni im Land Bremen der erste Fall der Affenpocken registriert wurde, sind inzwischen insgesamt 18 Infektionen gemeldet worden. Das Robert-Koch-Institut gibt an, dass viele Übertragungen offenbar über sexuelle Aktivitäten stattgefunden haben. Hiervon betroffen sind bislang vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Allerdings kann sich jeder, der engen körperlichen Kontakt mit einer ansteckenden Person hat, infizieren.

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