Bremen hat laut Studie hohe Alters- und Kinderarmut – Jedes 3. Kind in Haushalt mit Sozialleistungen nach SGB II

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Bremen hat ein eher bescheidendes Wohlstandspotenzial. Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Demnach sei die Wesermetropole eine städtische Region mit andauerndem Strukturwandel. Besonders bei Alters- und Kinderarmut macht sich das bemerkbar.
 
Die Kategorie, in die Bremen beim Wohlstandspotenzial fällt, ist die niedrigste von fünf. Besser schneidet das Umland ab. Die Landkreise erreichen die „solide Mitte“, Delmenhorst wird sogar als dynamische Mittelstadt angesehen – besser geht es nicht.
 

Über 6 Prozent der Bremer brauchen Grundsicherung

Der Anteil der Bremer Volljährigen und Rentner, die Grundsicherung beziehen, liegt bei 6,2 Prozent. Von 2011 bis 2016 stieg der Wert um 16,9 Prozent. Die Landkreise schneiden besser ab, mit Ergebnissen zwischen 3,1 (Wesermarsch) und 2,1 Prozent (Osterholz). Nur Delmenhorst kommt auf 5,8 Prozent.
 
Auch Kinder – Menschen unter 15 – in Haushalten, die Leistungen nach dem 2. Sozialgesetzbuch erhalten, gibt es in der Wesermetropole viel mehr. Beinah jedes dritte Kind (29,8 Prozent) lebt in einem entsprechenden Haushalt. Nur Delmenhorst kommt im Umland mit 28,7 Prozent auf einen ähnlichen Wert. Der nächst schlechte Landkreis Wesermarsch weist dagegen eine Quote von nur 17 Prozent auf.
 
Zudem verlassen 6,2 Prozent der Schüler die Bremer Schulen ohne Abschluss. Im Landkreis Oldenburg sind es 5,4 Prozent und in Delmenhorst 5,5, im übrigen Bremer Umland immer weniger als 5 Prozent.
 

Mieten höher als im Umland

Beim Brutto-Durchschnittsgehalt verdienen Arbeitnehmer an der Weser in sozialversicherungspflichtigen Stellen (ohne Auszubildende) 3.199 Euro. Bei den Landkreisen ergeben sich zwischen 2.966 Euro in Oldenburg und 3.270 in Osterholz.
 
Bremer müssen auch mehr für ihre Mieten ausgeben. 7,8 Euro werden für den Quadratmeter im Schnitt fällig, nur der Landkreis Verden kommt mit 7,1 Euro ebenfalls über 7 Euro. Dafür haben im Stadtstaat 95 Prozent aller Haushalte einen schnellen Breitbandanschluss ans Internet. Nur Delmenhorst hat mit 97 eine höhere Quote.
 

Leichter Anstieg der Beschäftigungsquote

53,8 Prozent der Bremer im erwerbsfähigen Alter gehen arbeiten. Zwischen 2012 und 2017 stieg der Wert damit leicht um 4,8 Prozent an. Im Umland schwankt der Wert zwischen 63,1 Prozent (Landkreis Oldenburg) und 53,5 an der Delme.
 

Studie ergibt Süd-Ost-Gefälle

Insgesamt gibt es laut Studie ein starkes Gefälle besonders zwischen Teilen von Süd- und Ostdeutschland. Während erstere eher gut abschneiden, kommen viele Regionen der ehemaligen DDR auf schlechte Werte. Daher fordern die Studienmacher eine „indikatorgestützte Regionalisierung“ vieler staatlicher Investitionen. Die sollten sich stärker an den räumlichen Ungleichgewichten orientieren.
 
Kommunen sollten darüber hinaus mehr und besser qualifiziertes Personal erhalten, um ihre Aufgaben gut erfüllen zu können, und die kommunalen Finanzausgleiche der Länder angepasst werden. Ein Entschuldungsfonds für Kommunen mit Auflagen von Bund und Ländern könne helfen, strukturschwache Regionen zu entlasten.
 

Vollständige Studie bei Stiftung einsehbar

Einen genauen Überblick über die Ergebnisse gibt es auf der Homepage der Friedrich-Ebert-Stiftung.
 
Foto: Laut einer neuen Studie ist das Wohlstandspotenzial der Bremer eher gering. Auch bei Alters- und Kinderarmut schneidet die Metropole im Vergleich schlecht ab.
 

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