Bremen bereitet Pilotphase zur Einführung der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte vor
Als erstes Bundesland unternimmt Bremen Schritte zur Einführung einer Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Dazu bereitet eine eigens ins Leben gerufene Projektgruppe eine Pilotphase vor.
Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, geht davon aus, dass die Pilotphase zum Schuljahr 2026/27 starten kann: „Bremen hat in der Kultusministerkonferenz betont, wie wichtig die Einführung der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte ist. Allerdings wäre es verantwortungslos, vorschnell und unter Zeitdruck zu entscheiden. Wir brauchen eine Lösung, die die Interessen der Schülerinnen und Schüler ebenso wie die der Kolleginnen und Kollegen berücksichtigt und umsetzbar ist.“ Die Notwendigkeit zur Arbeitszeiterfassung wurde durch ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) im Jahr 2022 sowie durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Jahr 2019 angestoßen. Diese Urteile machen es erforderlich, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – also auch Lehrkräfte – ihre Arbeitszeiten vollständig dokumentieren.
Vielfältige komplexe Folgen
Der Personalrat Schulen in Bremen fordert die Einführung der Erfassung bereits zum Sommer 2025. Die Senatorin für Kinder und Bildung hält dies jedoch für deutlich zu früh. Aus Verantwortung für die Schulen müssten die vielfältigen komplexen Folgen einer vollständigen Arbeitszeiterfassung vorher sorgfältig geprüft, diskutiert und abgewogen werden. Zudem muss eine passende Zeiterfassungssoftware für Lehrkräfte entwickelt, ausgeschrieben und finanziert werden. In Kooperation mit einer Firma, die in Bremen und vielen anderen Bundesländern die Softwarelösungen für Stundenpläne und digitale Klassenbücher bereitstellt, werden jetzt konkrete Schritte zur Entwicklung einer digitalen Lösung unternommen.
Bildquelle: Fotolia









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