Bovenschulte fordert erneut Stahlgipfel

Anlässlich des Sommerempfangs der Arbeitnehmerkammer hat Bürgermeister Andreas Bovenschulte eindringlich vor dem Verlust industrieller Wertschöpfung in der Hansestadt gewarnt. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidung von Arcelor-Mittal, die geplante Umstellung auf wasserstoffbasierte Stahlproduktion in Bremen vorerst nicht weiterzuverfolgen, forderte er erneut einen bundesweiten Stahlgipfel. 

Die Entscheidung des Unternehmens den Dekarbonisierungspfad in Bremen auszusetzen, sei nicht nur industriepolitisch bedenklich, sondern gefährde auch Arbeitsplätze und industrielle Kompetenz. Die zugesagte Förderung in Milliardenhöhe müsse nun schnellstmöglich mit klaren industriepolitischen Zielsetzungen unterlegt werden. „Die Transformation der Stahlindustrie ist eine Jahrhundertaufgabe – ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Wenn ein Konzern wie Arcelor-Mittal trotz Milliardenförderung den Umbau des Bremer Stahlwerkes auf Eis legt, ist das ein Alarmsignal. Wir brauchen jetzt einen Stahlgipfel, der alle an einen Tisch bringt – Unternehmen, Gewerkschaften, Länder und den Bund. Es geht um nicht weniger als die industrielle Zukunft unseres Landes“, so Bovenschulte.

Industrielle DNA in Gefahr

Auch der geplante Abzug zentraler Produktionsbereiche bei der Firma Gestra sei in diesem Zusammenhang höchst problematisch: „Wer Zerspanung aus Bremen abzieht, gefährdet nicht nur Know-how und Existenzen, sondern auch unsere industrielle DNA.“ Der Bürgermeister kündigte an, dass Bremen trotz schwieriger Haushaltslage auch in Zukunft Geld bereitstelle, um soziale Arbeitsmarktprogramme, Qualifizierung und Fachkräftesicherung zu stärken. Abschließend warb Bovenschulte für eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: „Wir müssen in Menschen investieren, in gute Arbeit und in Zukunftstechnologien. Wir brauchen jetzt eine industriepolitische Koordination auf Bundesebene, die diesen Namen auch verdient.“

Bild: Beim Sommerempfanng der Arbeitnehmerkammer (v.l.): Verdi-Chef Frank Werneke, Doreen Arnold (Vizepräsidentin der Kammer), Hauptgeschäftsführer Peer Rosenthal, Elke Heyduck (Geschäftsführerin) und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Bildquelle: Arbeitnehmerkammer / Hannes von der Fecht

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert