Betriebsrat der Lufthansa-Flugschule: „Unternehmen verschleiert vollständige Schließung“

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In einer gemeinsamen Pressemitteilung erheben unter anderem der Betriebsrat und die Personalvertretung der Lufthansa-Flugschule Bremen den Vorwurf, dass der Lufthansa-Konzern die vollständige Schließung der Schule gezielt verschleiere. Obwohl der Theorieunterricht an der Schule weitergeführt werden soll, würden die bisherigen Angestellten dennoch entlassen, heißt es in der Mitteilung. Stattdessen würden Mitarbeiter eines Tochter-Unternehmens eingesetzt, für die keine Tarifverträge gelten.

Laut der gemeinsamen Pressemitteilung des Betriebsrates, der Personalvertretung sowie der Gewerkschaft ver.di und Vereinigung Cockpit, habe der Lufthansa-Konzern seinen Mitarbeitern in einem internen Schreiben am 17. Februar 2021 mitgeteilt, dass die Pilotenschule am Standort Bremen gesamthaft bis Mitte 2022 geschlossen wird. „Die Zusage, dass der Standort Bremen als Theoriekompetenzzentrum für die Pilotenausbildung erhalten bleibt, während die fliegerische Ausbildung komplett nach Rostock-Laage verlagert wird, bedeutet daher trotzdem, dass alle Angestellten der LAT DE, insgesamt über 100 Personen am Standort Bremen, ihren Arbeitsplatz verlieren,“ erklärt die Betriebsratsvorsitzende Monika Kremer.

Vorwurf der Tarifflucht

„Die Lufthansa begeht nicht nur Tarifflucht, sondern handelt im höchsten Maße unethisch“, so Peter-Helmut Hahn, Vorsitzender der Personalvertretung der Fluglehrer. „Die Deutsche Lufthansa AG und ihre Konzerntöchter haben während der Coronapandemie eine Staatshilfe in Milliardenhöhe erhalten. Dennoch wurden nicht nur bereits Probezeitkündigungen ausgesprochen und befristete Verträge nicht verlängert, sondern nun sollen zudem Kündigungen für Mitarbeitende ausgesprochen werden, die seit Jahrzehnten bei Lufthansa arbeiten.“ Franz Hartmann, ver.di Gewerkschaftssekretär, ergänzt: „Letztendlich betreibt die Lufthansa Aviation Training mit Ihrem Vorgehen aktiv Tarifflucht und eine Restrukturierung auf Staatskosten. Die erhaltenen Steuergelder werden nicht zum sozialverträglichen Erhalt von Arbeitsplätzen verwendet, sondern vielmehr für eine gewinnbringende Neuausrichtung der Pilotenschule.“

Vereinigung Cockpit fordert Politik zum Handeln auf

Dr. Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit sieht die Politik in der Verantwortung hier einzugreifen: „Die Bundesregierung zieht sich bei der Lufthansa mit dem Standpunkt aus der Affäre, man mische sich nicht ins Tagesgeschäft ein. Die Lufthansa macht hier aber kein Tagesgeschäft, sondern trifft Grundsatzentscheidungen: Gegen Tradition, Qualität und Tarifbindung. Wenn sich der Bundeswirtschaftsminister hierfür nicht interessiert, kann er auch konsequenterweise die beiden Staatsvertreter aus dem Aufsichtsrat zurückziehen.“

Symbolbild: Betriebsrat, Personalvertretung, Gewerkschaft Verdi und Vereinigung Cockpit werfen dem Lufthansa-Konzern vor, die Schließung der Fliegerschule in Bremen gezielt zu verschleiern. Bildquelle: Fotolia.

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