Ben Gaya, Europas erster KI-Musiker, wurde in Bremen erschaffen
Auf Instagram hat das Reel zu „Sunshine Soul“ über eine Millionen Klicks erzielt. Im Video zu sehen ist Ben Gaya, ein gut aussehender junger Mann, der über Sonne, Palmenbäume und die Sommerbrise singt. Was, zumindest auf den ersten Blick, nicht jedem gleich ins Auge fallen mag: Bei Gaya, Song und Video handelt es sich um eine rein digitale Inszenierung, die von zwei Bremer Unternehmen – Digitalagentur construktiv und KI-Studio Anyland – mithilfe von künstlicher Intelligenz geschaffen wurde.
Um aufzuzeigen, was künstliche Intelligenz (KI) jetzt schon vermag, haben construktiv und Anyland, wie sie selbst sagen, das nächste Kapitel Musikproduktion aufgeschlagen. Mithilfe verschiedener KI-Tools entstand dafür der digitale Musiker Ben Gaya: Sein Song, seine Stimme, sein Aussehen, sein Musikvideo – alles inszeniert und dirigiert durch technologische Innovationen.
Von der Idee zum fertigen „Produkt“
Grundsätzlich habe man die künstliche Intelligenz einmal in all ihren Facetten ausreizen wollen, um neue Benchmarks im digitalen Marketing zu setzen, erklären Art Director Florian Schamberger und Mediengestalter Leon Schröder. Mit dem Programm Midjourney gestalteten die Entwickler zunächst ein Portrait von Ben – mit viel Akribie und in mehreren Schleifen, bis es den anfänglichen Vorstellungen entsprach.
Danach ließ das KI-Team über das Tool Suno einen Song schreiben. Genre: Pop. Stimmung: sommerlich-leicht. Mit Midjourney, Runway und weiteren Tools kreierten sie dann ein Video aus geprompteten Szenerien und setzten Ben dort ein.
Was so kurz zusammengefasst nach einer leichten Aufgabe klingt, habe laut der Ben-Gaya-Schöpfer neben der Erfahrung im Umgang mit den entsprechenden Tools auch viel kreatives Fingerspitzengefühl und Sensibilität erfordert – ganz so wie im echten Musikbusiness.
Gespaltene Meinung auf den sozialen Medien
Ob den Bremer Unternehmen mit Ben und „Sunshine Soul“ tatsächlich der nächste Sommerhit gelungen ist, bleibt noch abzusehen. Zumindest auf Instagram, dem Portal, auf dem Ben sein virtuelles Leben lebt, hat das Reel zum Song-Release 1,2 Millionen Klicks erzielt, die Zahl der Follower steigt stetig.
Auf YouTube, wo es das Musikvideo, in dem Ben verträumt aufs Meer blickt, in voller Länge zu sehen gibt, scheiden sich die Geister. Zum einen heißt es dort „Zu künstlich….der Song ist langweilig“ oder „Kalt, emotional tot! Absolut künstlich! KI ersetzt niemals einen echten Sänger!“ zum anderen gibt es aber durchaus auch positive Kommentare wie „nice summersound“ oder „klingt besser und wirkt natürlicher als 90 % in den Popcharts“.
Alle Aspekte von KI genutzt / Kooperation mit Nickelodeon
Kai Tietjen, Geschäftsführer von construktiv und Anyland, ist jedenfalls begeistert: „Es ist krass, was mittlerweile möglich ist. Mit Ben haben wir alle Aspekte von KI bis zur Perfektion genutzt und kombiniert: Bild, Video, Avatar, Stimme, Musik, Text.“ Tietjen weiter: „Unsere Welt wird sich ändern, KI greift in alle Bereiche und der Umgang mit sogenannten Digital Humans wird normal werden. Wir freuen uns, mit Ben wertvolle Erfahrungen zu machen, und geben diese gerne an unsere Kunden weiter.“
Das Fazit der Ben-Creator: Künstliche Intelligenz schafft nicht ab, sondern erschafft neu. Auch in der Musikbranche.
Für Ben gab es jedenfalls schon die erste Kooperationsanfrage: Anlässlich der Kids‘ Choice Awards und von Spongebob Schwammkopfs 25. Geburtstag veröffentlichten der Sender Nickelodeon und Ben Gaya gemeinsam ein Reel mit einem passenden Song.
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Zu construktiv und Anyland
Die Digitalagentur construktiv beschäftigt an den Standorten Bremen, Berlin und Erfurt über 100 Mitarbeitende. Sie ist seit über 25 Jahren am Markt und bietet Leistungen aus den Bereichen Social Media, Influencer Marketing, Digital Advertising, SEO, Web und KI. Zu den Kunden gehören Obi, Paramount+, LeeKumKee, Vodafone, Kalkhoff und Katjes. construktiv wurde mit mehreren Design- und Marketingpreisen ausgezeichnet.
Das KI-Studio Anyland ist ein junges Startup und widmet sich im Wesentlichen der Erstellung von Avataren und virtuellen Influencern sowie KI-Content. Das eigene Pilotprojekt ist die virtuelle Influencerin Malive, die auf Instagram regelmäßig mit Reisen, prominenten Freundschaften und spannenden Partnerschaften von sich Reden macht.
Bild oben: Ben Gaya wurde mithilfe von KI-Tools geschaffen.
Bildnachweis: constuktiv GmbH
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