Ausstellung „Stolen Memory“

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Vor dem Haus des Reichs steht ein Übersee-Container, in dem die Arolsen Archives bis zum 20. Juli täglich eine Ausstellung über ihre Arbeit zeigen: Man bewahrt persönliche Gegenstände von ehemaligen Inhaftierten in Konzentrationslagern auf, um sie den rechtmäßigen Besitzer und Besitzerinnen beziehungsweise deren Nachfahren zurückzugeben.

Fotos, Schmuck, Briefe, Portemonnaies und andere Habseligkeiten sind in der Ausstellung zu sehen. Häftlinge mussten alles, was sie bei der Ankunft in einem Konzentrationslager oder einem Gefängnis bei sich trugen, abgeben – die Nationalsozialisten füllten damit ihre Kriegskasse. Die Ausstellung erzählt von den Schicksalen der Menschen, denen diese Gegenstände einmal gehört haben. Finanzsenator Dietmar Strehl, der die Ausstgellung besucht hat: „Es ist das eine, alte Armbanduhren, einen Fingerring oder ein Foto zu sehen. Die Geschichte wird aber lebendig, weil die Arolsen Archives die Gegenstände mit einer Person verknüpfen und deren Schicksal nachzeichnen. Die Arolsen Archives schaffen nahbare Erinnerungsarbeit. Und sie suchen die Nachfahren, um die Habseligkeiten zurückzugeben. Diese Arbeit bewegt mich sehr.“

Dunkles Kapitel der Bremer Steuerverwaltung

Der Ort der Ausstellung ist von den Veranstaltern mit Bedacht gewählt, denn im Haus des Reichs befand sich die Finanzverwaltung, die unter den Nationalsozialisten die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aktiv um ihr Hab und Gut gebracht hat. Finanzsenator Strehl: „Es ist wichtig, das Unrecht aus der Nazizeit immer wieder zu zeigen und sich die Mechanismen bewusst zu machen. Deswegen ist dieses dunkle Kapitel der Bremer Steuerverwaltung als Mahnung fester Bestandteil der Ausbildung von Finanzbeamten und Finanzbeamtinnen“. 2014 hat die wissenschaftliche Arbeit „Raub von Amts wegen“ und eine gleichnamige Ausstellung im Haus des Reichs das Thema beleuchtet.

Bildquelle: Arlosen Archives